Menschen und Hunde: eine Tandembeziehung. - Zum ersten Mal wurde Mikroplastik in Hoden entdeckt.
Ein Team von Wissenschaftlern untersuchte 47 Hunde- und 23 menschliche Hoden, die alle bei Kastrationen oder Autopsien gewonnen wurden. Die Forscher fanden heraus, dass jede einzelne dieser Proben mit Mikroplastik verunreinigt war.
Die schädlichen Auswirkungen von Mikroplastik auf den Menschen
Jeden Tag gelangen große Mengen an Plastik in die Umwelt. Es wurde festgestellt, dass Menschen winzige Plastikteile über ihre Nahrung und ihr Wasser aufnehmen und einatmen. Auch wenn die genauen Auswirkungen auf die Gesundheit noch nicht vollständig geklärt sind, deuten Studien darauf hin, dass Mikroplastik in einer Laborumgebung menschliche Zellen schädigt.
"Zunächst hatte ich Zweifel daran, dass Mikroplastik in das Fortpflanzungssystem eindringen kann", erklärte Prof. Xiaozhong Yu. "Die Ergebnisse bei Hunden haben mich verblüfft, und noch verblüffter war ich, als ich die Ergebnisse für Menschen erhielt."
Die untersuchten Hoden stammten von Männern, die zum Zeitpunkt ihres Todes zwischen 16 und 88 Jahre alt waren. Yu kommentierte: "Wenn man bedenkt, dass die Auswirkungen auf die jüngere Generation nachteiliger sein könnten". Angesichts des derzeitigen Zustands der Umwelt ist mehr Plastik vorhanden als je zuvor.
Im Vergleich zu Hundehoden wiesen menschliche Hoden eine fast dreimal so hohe Kunststoffkonzentration auf: 330 Mikrogramm pro Gramm Gewebe gegenüber 123 Mikrogramm. Polyethylen, das häufig in Plastiktüten und -flaschen verwendet wird, war die am häufigsten gefundene Art von Mikroplastik, gefolgt von PVC.
Yu erklärte: "PVC kann verschiedene Chemikalien freisetzen, die die Spermatogenese stören. Außerdem enthält es Chemikalien, die das Hormonsystem stören."
Mikroplastik steht in Verbindung mit verringerten Spermienzahlen
Die Spermienzahl bei Männern nimmt seit mehreren Jahren stetig ab, wobei einige Studien auf chemische Belastungen wie Pestizide als wahrscheinliche Schuldige hinweisen. Kürzlich wurde Mikroplastik im menschlichen Blut, in der Plazenta und in der Muttermilch gefunden.
Da die menschlichen Hoden verstorbenen Personen entnommen wurden, konnte ihre Spermienzahl nicht ausgewertet werden. Bei Hundehoden hingegen konnte die Spermienzahl bestimmt werden. Das Ergebnis: Hoden mit höherer Verunreinigung wiesen eine geringere Spermienzahl auf.
Die Studie weist auf einen Zusammenhang hin, aber laut den Forschern sind weitere Untersuchungen notwendig, um zu überprüfen, ob Mikroplastik tatsächlich für eine verminderte Spermienzahl verantwortlich ist.
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Quelle: symclub.org