In die Enge getrieben - Wo liegen die Probleme für Elektroautos in Deutschland?
Der deutsche Automobilhersteller Mercedes stellte im Sommer 2021 seine "Electric only"-Strategie vor, die darauf abzielt, bis 2030 ausschließlich Elektrofahrzeuge zu verkaufen. Dieser Plan wurde jedoch im Februar revidiert, als Mercedes-CEO Ola Källenius (54) entschied, dass nur 50 % der Auslieferungen im Jahr 2030 elektrisch oder mit Hybridantrieb erfolgen würden.
Das Unternehmen hat die Entwicklung der großen Elektroplattform MB.EA-Large" für die elektrischen Modelle S-Klasse, E-Klasse, GLS und GLE eingestellt. Berichten zufolge sind die Produktionskosten zu hoch und Mercedes bevorzugt flexible Produktionskonzepte sowohl für Verbrennungs- als auch für Elektroantriebe. Das Ziel einer vollelektrischen Baureihe ab 2028 wurde verworfen.
Der Trend zum Elektroauto in der Autonation Deutschland hält weiter an. Die Bundesregierung will bis 2030 15 Millionen Elektroautos haben, doch mit nur 1,4 Millionen Elektroautos im Januar dieses Jahres scheint das Ziel unerreichbar.
Um das Ziel zu erreichen, sind jeden Monat über 160.000 Neuzulassungen von Elektroautos erforderlich. Im April wurden nur 29.700 neue Elektroautos zugelassen. Dieser Rückgang ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass die Subventionen für gewerbliche Elektroautos im September 2023 und für private Autos im Dezember auslaufen.
Wirtschaftsminister Robert Habeck (54, Grüne) rechnet mit einem "Kipppunkt", an dem die Nachfrage nach Elektroautos in die Höhe schießen wird. Davon scheint die Bevölkerung aber noch weit entfernt zu sein.
Immer mehr Menschen entscheiden sich gegen ein Elektroauto, da die Kosten für E-Autos für 77% der Befragten in der Studie Acatech Mobility Monitor zu hoch sind. Reichweite (60 %), Umweltfreundlichkeit (59 %) und Ladeinfrastruktur (57 %) waren die wichtigsten Gründe, die die Befragten gegen den Kauf eines Elektroautos anführten.
Erschwingliche Elektroautos von chinesischen Herstellern wie BYD und Nio sind in Deutschland nach wie vor schwer zu finden. Im April wurden nur 53 neue Nios zugelassen, während 183 neue BYDs zugelassen wurden. Im Vergleich dazu wurden 197 neue Ferraris zugelassen, alle mit Verbrennungsmotor.
Trotz des ehrgeizigen Plans von Mercedes, eine führende Rolle bei Elektroautos einzunehmen, schwindet die Popularität von E-Autos in Deutschland. Wirtschaftliche Zwänge, Zweifel an der Umweltfreundlichkeit und Probleme mit der Ladeinfrastruktur schrecken die Verbraucher ab. Das Ziel von Mercedes, eine vollelektrische Modellreihe anzubieten, könnte also noch weit davon entfernt sein, Realität zu werden.
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Quelle: symclub.org