Weltweiter Temperaturanstieg - Wissenschaftler warnen vor Quallen in den Ozeanen.
Forscher des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) in Bremerhaven untersuchten anhand von Computersimulationen die Auswirkungen steigender Temperaturen auf acht häufige arktische Quallenarten. Das Ergebnis: Sieben dieser Arten haben ihren Lebensraum deutlich erweitert. Die Feuerqualle, die in der Nord- und Ostsee vorkommt, hat ihr Areal fast verdreifacht. Diese Ausdehnung, so die Experten, könnte schwerwiegende Folgen für die Fischbestände haben.
Dmitrii Pantiukhin, Doktorand der Forschungsgruppe ARJEL (Arctic Jellies") am AWI, die sich mit arktischen Quallen beschäftigt, sagte: Quallen sind ein wesentlicher Bestandteil des marinen Nahrungsnetzes. Wenn der Klimawandel Druck auf das Meeresleben ausübt, haben Quallen oft einen Vorteil gegenüber Konkurrenten wie Fischen."
Mit möglichen Folgen: Viele Quallen fressen Fischlarven und -eier, was das Wachstum und die Erholung gestresster Fischpopulationen verhindert. Es ist von entscheidender Bedeutung, die Quallenpopulationen zu überwachen, um ihre Rolle als lebenswichtige Nahrungsquelle für Fische auch in Zukunft zu erhalten. Bislang wurden Quallen in den meisten Studien und Simulationen weitgehend ignoriert.
Für ihre Analyse verwendete das Team das Klimaszenario "ssp370", das von moderaten bis hohen Treibhausgasemissionen ausgeht. Die Leiterin der ARJEL-Gruppe am AWI, Charlotte Havermans, erklärte, dass sowohl die Erwärmung der Oberfläche als auch der Wassertiefe berücksichtigt wurden, um die Verbreitung dieser Quallenarten zwischen 2050 und 2099 vorherzusagen.
Der Arktische Ozean wurde ausgewählt, da er sich am schnellsten erwärmt und 10 % der weltweiten Fischereierträge ausmacht. Von den acht untersuchten Quallen verdoppelte sich der Lebensraum von fünf Arten, während sich nur bei einer Art das Gebiet um 15 % verkleinerte.
ARJEL-Forscher Pantiukhin fügte hinzu: "Die erwartete Expansion könnte schwerwiegende und kaskadenartige Auswirkungen auf das gesamte Nahrungsnetz haben." Die Wissenschaftler warnen vor der "Auspressung der Ozeane".
Die Verdrängung angehen
Havermans betonte: "Unsere Studie ist eine grundlegende Basis für weitere Forschung. Fischereimanagementpläne müssen diese Entwicklung rasch berücksichtigen, um den Zusammenbruch überfischter Bestände zu vermeiden."
Die Studie wurde in der Zeitschrift "Limnology and Oceanography" veröffentlicht.
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Quelle: symclub.org