Auto

Was erlaubt es den Anhängern des Kalifats, heute erneut zu demonstrieren?

Für die Kundgebung der Kalifatsproteste des Islamischen Staates an diesem Samstag um 16 Uhr in Hamburg gelten strenge Auflagen.

SymClub
11. Mai 2024
2 Minuten Lesedauer
NachrichtenExtremismusSPDFDPdie GrünenAntisemitismusPolitik-InlandIslamismusDemonstrationenHamburgIsrael
Die Islamisten von "Muslimisch Interaktiv" hatten bei der Demonstration am 27. April in Hamburg ein...
Die Islamisten von "Muslimisch Interaktiv" hatten bei der Demonstration am 27. April in Hamburg ein Kalifat gefordert. Das dürfen sie nun nicht mehr tun

Achtung!

Begrenztes Angebot

Mehr erfahren

Die Notfallsirene in Hamburg ertönt. - Was erlaubt es den Anhängern des Kalifats, heute erneut zu demonstrieren?

Bei einer Demonstration Ende April versammelten sich rund 1250 Personen in der Nähe des Hauptbahnhofs, die nach Geschlechtern getrennt für die Errichtung eines steinzeitlichen Gottesstaates (Kalifat) eintraten.

Organisator dieses Protestes war "Muslim Interactive". Sie werden vom Hamburger Verfassungsschutz als "eindeutig extremistisch" eingestuft und sind Nachfolger der seit 2003 verbotenen Organisation "Hizb ut-Tahrir".

Am Samstagnachmittag darf diese Gruppe erneut im Stadtteil St. Georg demonstrieren - allerdings nur, wenn sie stationär bleibt. Ursprünglich hatten sie einen Marsch in die Innenstadt geplant, der jedoch abgelehnt wurde. Damit einhergehend: Die Forderung nach einem Kalifat ist diesmal tabu - keine mündlichen Aufforderungen, Bilder oder Schriftzüge.

Über 1000 Teilnehmer haben sich angemeldet.

Warum dürfen die Befürworter eines Kalifats wieder demonstrieren?

Hamburgs Polizeipräsident Falk Schnabel (55) begründete diese Entscheidung: Er habe die Möglichkeit geprüft, die Versammlung einzuschränken, ähnlich wie bei der letzten Demonstration. Er hat sich sogar das Filmmaterial der letzten Demonstration angesehen.

Doch Schnabel kam zu dem Schluss: "Ein Verbot wird rechtlich nicht durchsetzbar sein."

Für diese Veranstaltung gibt es bestimmte Auflagen:

  1. Keine Aufstachelung zu Hass oder Gewalt.
  2. Das Existenzrecht Israels darf nicht in Frage gestellt werden.
  3. Das Beschädigen oder gar Verbrennen israelischer Flaggen ist verboten.

Die Versammlungsbehörde hat weitere Auflagen bezüglich der Ordner und Durchsagen gemacht. Außerdem wurde der Anmelder der islamistischen Demonstration darüber informiert, dass mehrere Slogans und Symbole illegal sind.

Den Extremisten ist es untersagt, "uniformiert" aufzutreten - zuvor hatte die islamistische Gruppe unter anderem ganz in Schwarz demonstriert.

Hamburgs Innensenator Andy Grote (55, SPD) versprach: "Wir werden alle rechtlichen Mittel ausschöpfen." Doch extreme Meinungen seien nicht unbedingt rechtswidrig. "Das ist unerträglich", sagte Grote, "aber das ist auch das Prinzip des Rechtsstaates."

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (53, SPD) betonte, dass die deutschen Sicherheitsbehörden die islamistische Szene genau im Blick haben. "Wir nutzen alle Instrumente, die uns zur Verfügung stehen: von der nachrichtendienstlichen Aufklärung bis hin zu vertieften Ermittlungen", sagte die SPD-Politikerin im Gespräch mit der Funke Mediengruppe mit Blick auf die heutige Hamburger Demonstration.

Lediglich 100 Gegendemonstranten?

Auch die Versammlungsbehörde meldete einen Gegenprotest mit 100 Teilnehmern.

Jacobsen betonte: "Ich würde mir ein breites gesellschaftliches Bündnis wünschen, das gegen religiösen Extremismus genauso protestiert, wie wir den Rechtsterrorismus verurteilen."

Sonja Jacobsen (52) ist FDP-Landesvorsitzende in Hamburg

Lesen Sie auch:

Quelle: symclub.org

Achtung!

Begrenztes Angebot

Mehr erfahren