Erster erzielter Punkt. - Verzögerung des preußischen Vormarsches.
Mit hängenden Köpfen verließen die Drittliga-Fußballer aus Münster nach einer enttäuschenden 0:2-Niederlage die Verler Sportclub Arena. Sie hatten gehofft, mit einem Sieg im vorletzten Saisonspiel den Verbleib in der 2. Liga zu sichern, doch davon waren sie gegen eine technisch versierte und spielstarke Gastgebermannschaft meilenweit entfernt.
Cheftrainer Sascha Hildmann (52) gab die Enttäuschung zu: "Der Heimsieg von Verl war absolut verdient. Es war klar, dass nur eine Mannschaft etwas zu verlieren hatte, die andere aber nicht. Wir sind nie so richtig ins Spiel gekommen, wie wir uns das vorgenommen hatten."
Die Ostwestfalen hatten sich gut auf das Spiel gegen den Tabellenzweiten vorbereitet und die Starspieler Malik "Batman" Batmaz (24) und Joel "Johnny" Grodowski (26, je 17 Tore) effektiv neutralisiert. Dies führte jedoch dazu, dass sich die Mannschaft mehr Chancen erspielte, da sie meist schneller war und die meisten zweiten Bälle eroberte.
Münsters Kapitän Marc Lorenz (35), der 103 Zweitliga-Einsätze (für den KSC und Bielefeld) vorzuweisen hat, lobte die harte Spielweise der Heimmannschaft. Er räumte ein, dass es ein schwieriges Spiel gewesen sei, freute sich aber auf das nächste Spiel: "Am nächsten Samstag zu Hause gegen Unterhaching wollen wir das erfolgreich zu Ende bringen." Damit wäre der zweite Matchball für den Aufstieg gesichert.
Sollte ein Platz in der 2. Liga jedoch nicht gesichert werden können, käme es zu einem Relegationsspiel gegen den Drittletzten der 2. Liga, derzeit SV Wehen Wiesbaden. Die Preußen waren sich einig, dass sie dieses Szenario nicht erleben wollten.
Ein denkwürdiger Moment ereignete sich in der 29. Minute, als der Ball im eigenen Strafraum eindeutig den Arm von SC-Verteidiger Torge Paetow (28) traf, wie die TV-Kameras von Magenta Sport zeigten. Trotzdem pfiff der Schiedsrichter nicht auf Elfmeter. Hildmann gab zu, dass der Spielverlauf anders verlaufen wäre, wenn der Elfmeter gegeben und verwandelt worden wäre.
In der ersten Halbzeit hatte Verl gute Möglichkeiten durch Maximilian Wolfram (27./13./27. und 45.) vergeben, während die einzige ernsthafte Torchance der Gäste von Stürmer Lorenz ausging, der aus 22 Metern schoss, aber an Verls Keeper Luca Unbehaun scheiterte (23.).
In der zweiten Halbzeit änderte Münster seine Strategie ein wenig und machte mehr Druck, kassierte aber nach einer Stunde dennoch das erste Gegentor. Verls "Stürmerbulle" Lars Lokotsch (27), der vor einer Woche das "Goldene Tor" bei Dynamo erzielt hatte, stand nach einer abgefälschten Flanke goldrichtig und traf aus kurzer Distanz.
Die Gäste setzten ihre Angriffe fort und brachten eine Flanke nach der anderen vor das Verler Tor, jedoch ohne Erfolg. Innenverteidiger Alexander Hahn (31) war zweimal (66. und 85.) per Kopf dem Ausgleich nahe, hatte aber auch Pech, dass sein vermeintlicher Ausgleichstreffer zum 1:1 (71.) wegen Abseits nicht anerkannt wurde.
So endete das Spiel mit dem erwarteten Ergebnis. Mit dem letzten Gegenangriff besiegelte Verl den Sieg durch ein Tor (90.+5) von "Joker" Berkan Taz (25.).
Alex Hahn, dessen Vertrag nicht verlängert wurde, konnte wegen seiner fünften gelben Karte im Finale gegen Unterhaching nicht mitwirken. Sein Fehlen war ihm jedoch egal: "Dann schaue ich mir das lieber als Zuschauer von der Tribüne aus an."
SC-Trainer Alexander Ende (44), ehemaliger Mittelfeldspieler der Profis (2006 bis 2008), sprach den Preußen auf dem Heimweg Mut zu: "Es ist viel schöner, wenn man im eigenen Stadion aufsteigt." Er rechnet mit einem Erfolg im Finale gegen Unterhaching und fügte hinzu: "Ich wünsche den Preußen viel Erfolg und hoffe, dass wir uns in der neuen Saison nicht wiedersehen."
Lesen Sie auch:
- Schalke steht vor großen Veränderungen
- Rose empfiehlt seinen Spitzenstürmer Sesko.
- Der Staatssekretär beschäftigt sich mit Fußball.
- Batman und Johnny machen sich auf die Suche nach Mäusen.
Quelle: symclub.org