Übergriff auf Grünen-Abgeordneten in Göttingen; Ministerpräsident Weil missbilligt.
Ein wichtiges Anliegen wurde von Weil vorgebracht. Er erklärte: "Damit die Demokratie funktionieren kann, muss der Einzelne seinen Glauben und seine Überzeugungen öffentlich machen." Er forderte die Menschen auf, "wachsam zu bleiben, unkontrolliert aggressivem Verhalten in der politischen Diskussion entgegenzutreten und es nach Möglichkeit zu unterbinden."
Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Grüne) sprach ebenfalls die Bedeutung des öffentlichen Engagements für die Sicherung der Demokratie an. Das Attentat auf Kollenrott sei ein direkter Angriff auf diese Idee, meinte sie.
Bei einem Vorfall am Samstag in der Göttinger Innenstadt war Kollenrott leicht verletzt worden. Ein 66-jähriger Mann griff sie während einer Wahlkampfveranstaltung in der Fußgängerzone in der Nähe des Alten Rathauses körperlich an. Der Tatverdächtige wurde umgehend von der Polizei festgenommen.
Vor der Auseinandersetzung hatte sich der Mann abfällig über ihre Partei Bündnis 90/Die Grünen geäußert. Daraufhin kam es zu einem Gespräch mit Kollenrott, in dessen Verlauf er sie mit mehreren Schlägen gegen den Oberkörper attackierte. Die Abgeordnete erlitt dabei leichte Verletzungen an den Armen.
In letzter Zeit gab es zahlreiche Fälle, in denen Politiker zur Zielscheibe von Angriffen wurden. Anfang dieses Monats wurde der sächsische SPD-Europaabgeordnete Matthias Ecke in Dresden schwer verprügelt. Auch ein 28-jähriger Mann, der Wahlplakate der Grünen aufstellte, soll Ziel der Täter gewesen sein.
In Berlin wurde die SPD-Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey bei einem Angriff mit einer Tasche leicht verletzt. In Dresden kam es zu aggressiven Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen grünen Lokalpolitikern und Wahlkampfhelfern. Auch ein AfD-Landtagsabgeordneter in Mecklenburg-Vorpommern wurde angegriffen und blieb verletzt zurück.
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Quelle: www.stern.de