Der Riesenvulkan rumpelt. - Über 150 Erdbeben ereignen sich in der Nähe von Neapel, Italien.
Am Dienstag wurden in Pozzuoli, einer Region in der Nähe von Neapel, Italien, Schulen und Fabriken geschlossen, während einige Bewohner in Notunterkünften Schutz suchen mussten. Bisher liegen keine Berichte über Verletzte oder größere Schäden vor, aber die Behörden in der Region haben beschlossen, zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen zu treffen und Gebäude auf Einsturzgefahr zu überprüfen.
Die Region ist unter dem Namen Phlegräische Felder bekannt und beherbergt einen massiven aktiven Vulkan westlich des Vesuvs. Erdbeben sind in diesem Gebiet keine Seltenheit, wobei es sich zumeist um kleine, kaum spürbare Erschütterungen handelt.
Seit Montag wurden hier etwa 150 Erdbeben registriert - nach Angaben des Nationalen Instituts für Geophysik und Vulkanologie die stärksten seit 40 Jahren. Am Montagabend wurde ein Beben der Stärke 4,4 in einer Tiefe von 2,5 Kilometern registriert, dem im Laufe der Nacht weitere folgten.
In Pozzuoli, einer Stadt mit 500 000 Einwohnern, kam es in der Folge zu Rissen und Einstürzen in mehreren Gebäuden. Bislang liegen keine Berichte über größere Schäden vor, doch viele Einwohner sind aus Angst aus ihren Häusern geflohen. Die Behörden richteten Notunterkünfte für die Vertriebenen ein, wobei rund 80 Menschen in einer ehemaligen Sportanlage Zuflucht fanden.
Die Behörden erklärten, dass sie die Stabilität bestimmter Gebäude prüfen werden, was zur Schließung von 18 Geschäften, städtischen Friedhöfen und einem Fischmarkt führte. Die Behörden haben sogar 140 Häftlinge aus einem Gefängnis in der Gegend in andere Haftanstalten verlegt.
Der Bürgermeister von Neapel, Gaetano Manfredi, bestätigte, dass die Situation derzeit "unter Kontrolle" sei, und fügte hinzu, dass ein Vulkanausbruch "nicht unmittelbar bevorstehe", obwohl die Erdbeben noch längere Zeit anhalten könnten. Er forderte die Einwohner auf, vorerst die Normalität aufrechtzuerhalten.
Experten gehen davon aus, dass die Wahrscheinlichkeit eines Vulkanausbruchs in naher Zukunft gering ist.
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Quelle: symclub.org