Im Gegensatz zu den Massendemonstrationen der Stahlarbeiter, - Thyssenkrupps Kontrollausschuss fördert die Beteiligung der Aktionäre
Die Entscheidung wurde nach dem zweiten Votum des Aufsichtsratsvorsitzenden gegen die Arbeitnehmervertreter getroffen, wie Thyssenkrupp mitteilte. Zuvor hatte der Vorstand Ende April eine vorläufige Einigung mit der Investorengesellschaft EPCG von Kretinsky erzielt.
EPCG will seinen Anteil um weitere 30 Prozent auf insgesamt 50 Prozent aufstocken und damit die Stahlsparte verselbständigen.
Potenzieller Verlust von Tausenden von Arbeitsplätzen
Die Mitarbeiter von Thyssenkrupp Steel sind über die Pläne des Milliardärs verunsichert und fordern eine stärkere Einbeziehung in den Entscheidungsprozess. Tekin Nasikkol, Gesamtbetriebsrat der Stahlsparte von Thyssenkrupp Steel, erklärt: "Wir haben kein Problem mit Milliardären, solange er in die Stahlindustrie investiert. Aber das muss er uns erst einmal beweisen."
Die IG Metall äußerte sich besorgt über die mangelnde Klarheit über die geplante Investition der EPCG. Jürgen Kerner, Zweiter Vorsitzender der IG Metall, wies auf die möglichen Risiken des Verkaufs hin: "Der Stahlvorstand arbeitet derzeit an einem Restrukturierungsplan, der zum Verlust von Tausenden von Arbeitsplätzen führen könnte."
Dennoch verteidigt das Unternehmen den Schritt: "Die strategische Partnerschaft mit EPCG ist ein entscheidender Schritt hin zu einer bezahlbaren Stahlproduktion bei Thyssenkrupp Steel - und damit ein wichtiger Beitrag zur Sicherung der deutschen Stahlindustrie."
Thyssenkrupp Steel ist Deutschlands größtes Stahlunternehmen mit fast 27.000 Mitarbeitern, davon 13.000 in Duisburg.
Kretinsky: Vielfältige Investitionen über Branchen hinweg
Der Investor Kretinsky hat ein breit gefächertes Portfolio. Neben der Tschechischen Republik hält er Anteile an Unternehmen in verschiedenen europäischen Sektoren, darunter Energie, Medien, Einzelhandel und Sportvereine. Als drittreichster Tscheche mit einem aktuellen Vermögen von rund 8,8 Milliarden Euro ist er dafür bekannt, unterbewertete Unternehmen aufzuspüren und ihr Potenzial zu maximieren.
Was dies für Thyssenkrupp Steel und seine Belegschaft bedeutet, darüber hält sich Kretinsky bedeckt. Konzernchef Miguel López versicherte, dass es "keine betriebsbedingten Kündigungen" geben werde, und betonte, dass man "sozialverträgliche Lösungen" anstrebe.
Lesen Sie auch:
- Schalke steht vor großen Veränderungen
- Rose empfiehlt seinen Spitzenstürmer Sesko.
- Gäher hat Vertrauen in seine preußischen Einheiten.
- Neuer Chef entlässt bisherige Schalke-Mannschaft.
Quelle: symclub.org