Schnelle medizinische Beurteilung aus der Ferne - Telemedizinische Notfälle werden dazu beitragen, den Druck auf die Rettungsdienste zu verringern.
In der Region Goslar wurden telemedizinische Dienste erprobt. Dabei stellte sich heraus, dass bei fast der Hälfte aller Notarzteinsätze die physische Anwesenheit des Arztes nicht erforderlich war. Stattdessen hätten auch virtuelle Behandlungen ausgereicht, so die Landtagsabgeordnete Nadja Weippert (41, Grüne). Die durchschnittliche Wartezeit für Notärzte am Einsatzort betrug rund 25 Minuten.
Das Land will die Software für ein landesweites Tele-Notfallsystem ausschreiben. Ziel ist es, die Technik bis Ende 2025 einsatzbereit zu haben. Offen ist, in welchen niedersächsischen Leitstellen speziell ausgebildete Tele-Notärzte eingesetzt werden sollen.
Die Reform des Landesrettungsdienstgesetzes wurde am Mittwoch im Landtag einstimmig verabschiedet. Innenministerin Daniela Behrens (56, SPD) ist sich sicher, dass telemedizinische Anwendungen in Zukunft zur Unterstützung des Rettungsdienstes unverzichtbar sein werden.
Auch der CDU-Politiker Alexander Wille (51) erklärte: "Die Tele-Notfallmedizin wird die Versorgung der Patienten verbessern und gleichzeitig eine wichtige Hilfe für die Einsatzkräfte sein." Er betonte die Notwendigkeit, dem anhaltenden Fachkräftemangel in diesem Bereich mit innovativen Ansätzen wie diesem zu begegnen.
Allerdings könnte es noch bis 2029 dauern, bis das neue System auf breiter Basis eingeführt wird.
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Quelle: symclub.org