Porsches, Versammlungen berühmter Leute und Unmengen von Champagner. - "Sylts Legende vom Pony"
Die Älteren besuchen diesen Ort nicht mehr so oft, aber wenn, dann genießen sie ihn. Die jüngere Generation zieht nach oder nimmt die Erinnerungen ihrer Eltern mit in das reetgedeckte Backsteinhaus, das als "Das Pony" bekannt ist. Dieser überraschend ungewöhnliche Partyort in Kampen, Strönwai 6, ist das Herz der lebendigen friesischen Nordseeinsel. Es ist der exklusivste und älteste Nachtclub in Deutschland.
Im Jahr 1961 kritzelte Pony Reckert aus München seinen Namen über den Eingang des neu eröffneten Clubs. Zusammen mit seinen Kumpels Hubertus Wald aus Hamburg, Hans-Hermann "Bübchen" Pünjer aus Düsseldorf und Gerald Wallé schuf er einen Treffpunkt für Wohlhabende, Glamouröse, Prominente und solche, die es noch werden wollten. Obwohl sie wenig Geld hatten, sprudelten ihre Köpfe vor wilden Ideen und Lebensfreude.
Der Ort für gekühlten Champagner wurde zur Schublade der Sylter Gesellschaft. Die globale Party-Elite genoss tagsüber die frische Brise und feierte von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang extravagante Partys im "Pony". Sie waren hingerissen von der Aufregung, die das alles mit sich brachte. Prominente wie die persische Ex-Kaiserin Soraya, der Playboy Gunther Sachs, die Schauspieler Curd Jürgens und Heinz Rühmann, die Familie Bismarck und Harald Juhnke oder der Fußballstar Günter Netzer waren regelmäßig zu Gast.
Heute kommen Ex-Bundestrainer Joachim Löw, Bayern-Aufsichtsrat Karl-Heinz Rummenigge und Techno-Hyper H.P. Baxxter regelmäßig und mischen sich unter Trinker, Perlentaucher oder Nordsee-Einheimische. Auch Pop-Ikone Dieter Bohlen schaut oft vorbei.
Das "Pony" ist in die neue Epoche galoppiert, aber es beginnt, sein Alter zu zeigen. Tim Becker (43) führt den Kultclub in Kampen derzeit mit zwei Geschäftsführern gegen die Last der Nostalgie, der Dekadenz, der Dreistigkeit und der fehlgeleiteten Dummheit einiger vermögensverwöhnter "reicher Kinder".
Irgendwann werden auch die beständigsten Mythen von den salzigen Wellen der Zeit verschlungen. Der Wandel ist unvermeidlich, wie die unerbittlichen Herbststürme am Rande einer Klippe. Die hemmungslose Fröhlichkeit hat in "Das Pony" nachgelassen. Aber dieser Ort hat immer noch etwas Faszinierendes an sich. Jeder, der einmal dort war, teilt dieses Gefühl: "Dieser Ort hat etwas an sich!" Es ist dasselbe, es war dasselbe, und es wird dasselbe bleiben.
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Quelle: symclub.org