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Strenge rechtliche Schritte im Streit um Beutekisten in Belgien geplant

Die belgische Glücksspielbehörde hat die Lootboxen in FIFA 18, Counter-Strike: Global Offensive und Overwatch als ungesetzliche Formen des Glücksspiels eingestuft.

SymClub
1. Juni 2024
2 Minuten Lesedauer
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Der belgische Justizminister und Professor für Gesellschaftsrecht, Koen Geens. Hart aber fair? (
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Strenge rechtliche Schritte im Streit um Beutekisten in Belgien geplant

Belgien hat herausgefunden, dass die Lootbox-Funktion in drei von vier untersuchten Spielen illegaler Glücksspielbetrieb darstellt. Dadurch sind die Spieleanbieter unter Druck, potentielle hohe Strafen und sogar Gefängnisstrafen zu riskieren. Seit Ende 2017 fordert Belgien eine vollständige Verbotsinitiative für virtuelle Schatzkisten.

Die Lootboxes in FIFA 18, Counter Strike: Global Offensive und Overwatch werden nun den belgischen Glücksspielgesetzen unterworfen. Nach der ersten Entscheidung im November 2017, die die Suchtpotenziale dieser Spielmechanismen untersuchte, werden diese "Lootbox-Situationen" als "störungsvoll und besonders problematisch für Minderjährige und Glücksspielabhängige" eingestuft.

Der Justizminister Koen Geens hat sich eingeschaltet und fordert die Spieleentwickler auf, die Lootbox-Funktion bis zum 20. Juni anzupassen oder zu entfernen. Er beschreibt die Situation als "strafbaren Verstoß gegen das belgische Glücksspielgesetz". Wenn diese Anweisungen ignoriert werden, können Strafen von bis zu 800.000 Euro sowie mögliche fünfjährige Haftstrafen verhängt werden. Da diese Spiele bei Kindern sehr beliebt sind, kann die Folge noch schwerwiegender sein, warnt Geens.

Während Geens offen für Gespräche ist, fordert er eine Lösung, um Erwachsenen und Kindern vor Glücksspiel innerhalb von Videospielen zu schützen. Der Kommissionsdirektor Peter Naessens bietet eine praktische Lösung an, sieht Lootboxes als unregulierten Nischen im Gegensatz zum regulierten Erwachsenenglücksspielsektor. Gesetzgebung ist daher erforderlich.

Naessens erklärte bei einer Pressekonferenz, dass die Zahlung für Lootboxes in "Skillgames" ein kriminelles Element darstellt. Spieler werden dazu verleitet, unnötige Käufe zu tätigen, und sie erhalten keine Schutzmaßnahmen bezüglich des Glücksspiels.

Das Lootbox-Phänomen

Lootboxes sind virtuelle Schatzkisten in Videospielen und Gaming-Apps, die seltene in-game-Items enthalten - wie Waffen und Werkzeuge. Für einen geringen Geldbetrag können Spieler Schlüssel kaufen, um diese Schatzkisten zu öffnen. Allerdings ist unbekannt, was im Schatzkasten enthalten ist, bis er geöffnet wird.

Kritiker argumentieren, dass Spieleentwickler Lootboxes als Glücksspiel unter dem Deckmantel von Spielmechanismen vermarkten. Kinder und Jugendliche sind besonders anfällig für Glücksspielabhängigkeit, wie eine Studie der Universität Hamburg nahelegt.

Dieses Thema erregte weltweite Aufmerksamkeit im Jahr 2017, als Befürchtungen über Lootboxes weiterhin aufkamen. Im Zuge dieser Debatte hat Apple, eine amerikanische Firma, im Dezember 2017 striktere Richtlinien eingeführt, was zu iOS-Updates führte, die für nicht-kompatible Lootbox-Spiele blockiert wurden.

Auch die Niederlande haben im Dezember 2017 eine Untersuchung der möglichen Gefahren von Lootbox-Elementen initiiert und fordern seitdem eine europaweite Verbotsinitiative. Seitdem hat die Niederländische Glücksspielbehörde (NGA) zehn Lootbox-Spiele getestet, von denen vier gescheitert sind. Diese Entwickler müssen nun mögliche Strafen in Kauf nehmen und innerhalb von acht Wochen den neuen Regeln folgen, andernfalls können Verkaufsverbote ausgesprochen werden. Die betroffenen Spiele scheinen Dota2, FIFA 18, Rocket League und PlayerUnknown's Battlegrounds zu sein.

Interessanterweise scheint StarWars: Battlefront 2, das Spiel, das diese Debatte im November 2017 ausgelöst hat, von beiden Ländern als "Glücksspiel" nicht klassifiziert worden zu sein. Während Electronic Arts-Entwickler die Lootboxes im Dezember 2017 entfernten, wurden sie später in einer weniger aggressiven Form wieder eingeführt.

Geens betont, dass jedes Fall unterschiedlich ist - nur bestimmte Parameter können feststellen, ob eine Lootbox ein Glücksspielelement darstellt. Der Schwerpunkt sollte auf der Frage liegen, ob die Spielfunktion Glücksspiel aufgrund von Gewinnen, Verlusten und Zufall ermöglicht, argumentiert der Justizminister, der auch Sozialrecht an der belgischen Universität Leuven lehrt.

Mitten in der Lootboxen-Debatte: Belgiens Glücksspielregulierer fordert politische Regelungen.

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