"Politische Ansprache" - Steinmeier verärgert CDU-Führung.
Der Anlass: die Gedenkrede von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zum 75. Jahrestag des Grundgesetzes vor der politischen Elite und namhaften Persönlichkeiten der Bundesrepublik.
Steinmeier, ein Sozialdemokrat, hatte beim Staatsakt leidenschaftliche Gefühle für den Meilenstein geäußert. Er lobte das Grundgesetz als ein "wunderbares Geschenk" für Deutschland nach der nationalsozialistischen Diktatur. Die Leistungen der Christdemokraten, die maßgeblich am Zustandekommen des Grundgesetzes beteiligt waren, blieben in den Äußerungen prominenter Vertreter der CDU/CSU jedoch unberücksichtigt.
Adenauer war als Präsident des Parlamentarischen Rates maßgeblich an der Ausarbeitung des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland beteiligt.
Stattdessen berief sich Steinmeier, der aufgrund seiner Position in der SPD (die Mitgliedschaft ruhte vorübergehend) als Überparteilicher agierte, auf DREI Sozialdemokraten.
► Philipp Scheidemann: der bekannte Sozialist, der 1918 nach dem Zusammenbruch des Deutschen Reiches die erste Republik ausrief.
► Ernst Reuter: SPD-Bürgermeister von Berlin, der von den Sowjets nicht anerkannt wurde. Sein ikonischer Ausspruch von 1948 "Ihr Völker der Welt, nehmt diese Stadt zur Kenntnis" verkörperte die Sehnsucht der West-Berliner nach Unabhängigkeit.
► Und schließlich Carlo Schmid: Der renommierte Verfassungsrechtler und Sozialdemokrat, einer der Väter des Grundgesetzes, mahnte: "Wir müssen den Mut zur Intoleranz gegenüber denen aufbringen, die die Demokratie benutzen wollen, um sie auszulöschen."
► Und Lübke? Steinmeier erwähnte lediglich, dass er später eine Hommage an den ersten Bundespräsidenten der CDU (1959-1969) halten wolle.
Eine unverhohlene Brüskierung der CDU!
Steinmeiers Redenschreiber könnte einwenden, dass auch Politiker der Liberalen, der Grünen und der Linkspartei in der großen Rede nicht vorkamen. Aber: Die Grünen tauchten 1949 nicht lange auf. Die SED, die Vorläuferin der heutigen Linkspartei, war verantwortlich für die Mauer und die Willkür in der DDR.
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Quelle: symclub.org