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Staatliche Stelle zur Untersuchung von Antisemitismus initiiert Forschungsprojekt

Verfassungsschützer sprechen von einer "verbindenden Erzählung": Antisemitismus ist in den Überzeugungen von Extremisten verschiedener Ideologien verankert. Eine neue Untersuchung versucht, die Wurzeln dieses Problems aufzudecken.

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2. Mai 2024
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Das Schild "Landesamt für Verfassungsschutz Hessen" ist an einem Gebäude angebracht.
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Radikale Ideologien - Staatliche Stelle zur Untersuchung von Antisemitismus initiiert Forschungsprojekt

Angesichts des zunehmenden Antisemitismus will das hessische Landesamt für Verfassungsschutz (LfV) in einer neuen Untersuchung untersuchen, wie Judenhass zu Allianzen zwischen Extremisten mit unterschiedlichen Überzeugungen führen kann. Anika Schleinzer von der wissenschaftlichen Forschungsstelle "Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit" teilte am Dienstag in Wiesbaden mit, dass sich sowohl Rechts- als auch Linksextremisten an pro-palästinensischen Protestaktionen beteiligen, seit Israel von der islamistischen Hamas angegriffen wird. Der Antisemitismus dient als "Bindeglied" zwischen verschiedenen extremistischen Bewegungen. Die Kenntnis möglicher Partnerschaften ist entscheidend, um mögliche Gefahren frühzeitig zu erkennen.

Innenminister Roman Poseck (CDU) hat bei seinem Besuch im LfV das Forschungsprojekt "Antisemitismus als Querschnittsphänomen" ausdrücklich befürwortet. Diese Studie ist der Schwerpunkt der hessischen Initiative "Kein Platz für Antisemitismus". Als Reaktion auf den Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober 2023 gab es in Deutschland mehrere pro-palästinensische Protestaktionen. Schleinzer erklärte, sie wolle unter anderem Slogans, Plakate und Ansprachen analysieren, um herauszufinden, ob es eine Annäherung zwischen Akteuren verschiedener extremistischer Gruppen aufgrund gemeinsamer antisemitischer Standpunkte gibt.

"Der Antisemitismus ist durch den Hamas-Terroranschlag auf Israel wieder beunruhigend sichtbar geworden", sagte Poseck mit Blick auf den Hessischen Polizeilichen Kriminalitätsbericht 2023. Im Jahr 2022 wurden insgesamt 347 antisemitische Straftaten registriert, was einen deutlichen Anstieg gegenüber dem Vorjahr darstellt. Poseck fügte hinzu, dass ein Großteil der Straftaten bei Versammlungen begangen wurde. Wie LfV-Präsident Bernd Neumann mitteilte, werden die ersten Ergebnisse der Studie im Herbst bekannt gegeben.

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Quelle: www.stern.de

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