Nachbarn setzen erfolgreich vorübergehenden Baustopp durch - Solarzellen in Wohngärten sind umstritten.
Im Landkreis Tübingen spielt sich eine Fotovoltaik-Farce ab: Der Rentner Willi Kemmler (82) investierte eine beträchtliche Summe, rund 250.000 Euro, in 10 Sonnentracker für sein altes Einfamilienhaus in Gomaringen. Doch als er im Juli 2023 die Solarmodule installieren wollte, meldeten sich die Nachbarn beim Landratsamt, was zu einem Baustopp führte.
Die Situation ist nun chaotisch: Zehn PV-Anlagen stehen im Garten von Willi Kemmler verstreut, erzeugen keinerlei Strom und versperren nur die Sicht der Nachbarn.
In seiner Verzweiflung hat Kemmler vor dem Verwaltungsgericht Sigmaringen geklagt und sich damit möglicherweise selbst ins Aus geschossen. Es könnte Jahre dauern, bis ein Urteil gefällt wird, und eine Baugenehmigung wird höchstwahrscheinlich nicht erteilt, solange das Urteil noch nicht gefällt ist.
Kemmler zeigte sich frustriert: "Ich wollte etwas gegen den Klimawandel tun und für meine Mieter so viel Solarenergie wie möglich erzeugen. Stattdessen stehe ich am Rande des Bankrotts. Ich habe nicht die Mittel, um den Kredit für die Solaranlage zu tilgen." Rund 10.000 Euro an Einspeisevergütung hat er bereits verloren.
Landrat Joachim Walter (63, CDU) bleibt hartnäckig und schlägt vor, der Bauherr solle seine Energie in die Erstellung von Skizzen stecken, statt Anwälte zu beschäftigen und Medienauftritte zu absolvieren. Auch eine handgezeichnete Skizze sei akzeptabel, sagte er.
Willi Kemmler hat jedoch nicht vor, der Forderung des Landrats nachzukommen. Stattdessen kopierte er einfach ein paar Seiten aus einem Physiklehrbuch und schickte sie an die Behörden. In dem Kapitel ging es zufällig um das Thema "Einfallswinkel gleich Ausfallswinkel".
Kemmler erklärte selbstbewusst: "Selbst der Landrat kann die Grundprinzipien der Physik nicht überwinden."
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Quelle: symclub.org