Ehemalige Freundin hatte 20 Angriffsverletzungen - So versucht der Mörder von Leonie, das Gericht von seiner Unschuld zu überzeugen.
### "Sie ist die, die ich immer geliebt habe"
Ken B. lässt seine Anwältin die Erklärung vor dem Landgericht Hannover verlesen. "Die Vorstellung, dass Leonie gestorben ist, während ich noch lebe, ist entsetzlich", liest sie vor. Und weiter: "Ich wollte Leonie nie etwas antun. Sie ist diejenige, die ich immer geliebt habe." Er schämte sich für seine Tat.
Der Auszubildende zum Landschaftsgärtner und die angehende Verwaltungsfachangestellte waren etwa zwei Jahre lang zusammen, bevor sie die Beziehung beendete. Ken B. war nicht bereit, sie loszulassen und versuchte, sie zurückzugewinnen. Er behauptete, er habe persönliche Gegenstände aus ihrer Wohnung geholt, und versuchte, sich mit ihr zu versöhnen, indem er ihr einen Ring schenkte.
"Sie war meine erste Freundin, mit der ich intim war", gestand er in der Erklärung. Ken B., das Scheidungskind, sehnte sich nach einer "lebenslangen Beziehung". Doch leider kam es anders: "Als Leonie mit mir Schluss gemacht hat, ist meine ganze Welt zusammengebrochen", heißt es weiter.
Er hielt sich ein Messer an den Hals
Nachdem die 21-Jährige ihm am 7. November klargemacht hatte, dass die Beziehung zu Ende ist, setzte Ken B. zu einem letzten, dramatischen Moment an: Er zog nach eigenen Angaben das Messer, das er normalerweise in seinem Rucksack aufbewahrt ("zu Selbstverteidigungszwecken"), hielt es sich an die Kehle und drohte damit, sein Leben zu beenden.
"Du bist ja völlig verrückt", soll Leonie zu ihm gesagt haben und in die Küche gelaufen sein, um ihre vor dem Haus wartenden Freunde per Telefon zu informieren.
"Leonie schrie mich an und versuchte, mir das Messer wegzunehmen", erzählt der Angeklagte. Es kam zu einem Handgemenge. Ken B.: "Danach ging es ganz schnell. Ich wollte nicht, dass sie mich daran hindert, mich umzubringen, also habe ich wahllos auf Leonie eingestochen, ich weiß nicht mehr, wo." Leonie ist dann weggelaufen. Die junge Frau verblutete auf der Straße direkt vor ihrem Haus.
20 Stichwunden von Gerichtsmedizinern gezählt
Der Obduktionsbericht zeigt, dass das Messer in Leonies Hals, Nacken und Brust gestochen hat. Die Gerichtsmediziner zählten rund 20 Stichwunden. Rechtsanwalt Matthias Waldraff, der die Eltern von Leonie vertritt, geht davon aus, dass Leonie vor ihrer Flucht mehrfach gestochen wurde.
Ken B. ist wegen Totschlags angeklagt, d.h. im Falle einer Verurteilung drohen ihm mindestens fünf Jahre Gefängnis, in schwereren Fällen sogar lebenslange Haft. Das Urteil wird im Juni fallen.
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Quelle: symclub.org