Handgefertigte Gegenstände herstellen - Schornsteinfeger suchen nach neuen Auszubildenden.
Das Schornsteinfegerhandwerk kämpft mit Nachwuchsproblemen. Udo Voigt, Leiter der Berufsbildung im Zentralverband des Deutschen Schornsteinfegerhandwerks (ZIV), sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Bundesweit können wir zufrieden sein, aber es gibt regionale Unterschiede, wo ein Mangel an qualifizierten Arbeitskräften schnell zu einem Engpass führen kann."
Dieser Mangel betreffe auch die Kunden, die aufgrund des Heizungsgesetzes mehr Informationen benötigten. Voigt: "Sicherheit und Funktionalität stehen an erster Stelle. Deshalb würden Beratungstermine als erstes gestrichen werden."
Kampf um die Besetzung von Lehrstellen
In den bundesweit 7600 Schornsteinfegerbetrieben arbeiten rund 20.000 Personen, davon 1835 Lehrlinge. Während die Zahl bundesweit über die Jahre relativ stabil geblieben ist, gibt es vor allem in Bundesländern wie Thüringen und dem Saarland Probleme bei der Besetzung freier Lehrstellen. Nach Angaben des saarländischen Landesinnungsmeisters Eric Scherer gibt es in diesem Jahr nur zwei Lehrlinge, während es sonst 12 sind. Scherer konnte nicht begründen, warum sie "gegen den Bundestrend" arbeiten. Um die Zahl der Lehrstellen in diesem Bereich zu erhöhen, will sich das Saarland an der bundesweiten Aktion "Komm ins Team Schwarz" beteiligen.
Auch ZIV-Vorstandsmitglied Voigt betonte den Wert der Kundenbindung für die Werbung: "Ehrlich gesagt, halte ich die direkte Ansprache für die beste. Besser als jeder TikTok-Auftritt." Er glaubt, dass Schornsteinfeger im Laufe ihres Lebens Beziehungen zu potenziellen Kunden aufbauen.
Voigt ermutigte auch alle in der Branche, zusammenzuhalten, um die Wahrnehmung des Berufsstandes in der Öffentlichkeit zu verändern. "Wir müssen alle zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass der Wandel des Berufsbildes in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird", fügte er hinzu. Früher haben Schornsteinfeger nur Öfen gereinigt, heute sorgen sie auch für die Sicherheit und Energieeffizienz von Wärmepumpen.
Darüber hinaus gibt es in Baden-Württemberg einen berufsspezifischen Studiengang: In Rottenburg kann man den Bachelorstudiengang "Erneuerbare Energien mit dem Profil Schornsteinfeger" absolvieren und gleichzeitig die Gesellenprüfung ablegen.
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Quelle: www.stern.de