Scholz weigert sich, eine Verlängerung des Rentenalters in Betracht zu ziehen.
Scholz warnte vor den Unwägbarkeiten, die sich aus den ständigen Diskussionen um das Renteneintrittsalter ergeben. Der Kanzler sagte: "Auch junge Berufsanfänger sollten wissen, wie lange sie arbeiten müssen."
Scholz nannte zwar niemanden explizit, aber die FDP, einer seiner Koalitionspartner, hatte auf dem Bundesparteitag kürzlich vorgeschlagen, die Rente mit 63 für lebenslang Versicherte abzuschaffen. Dies führte zu Unstimmigkeiten zwischen der FDP und den beiden anderen Regierungspartnern SPD und Grüne.
Scholz wertet die Einführung des Mindestlohns vor neun Jahren und dessen Anhebung auf zwölf Euro pro Stunde unter seiner Führung als großen Erfolg. Er sagte: "Der Anteil der Niedriglohnstellen in unserem Land ist dadurch gesunken."
Der Kanzler teilte die Sorge um Menschen, "die hart arbeiten, aber nicht genug Geld verdienen". Sie erhalten deshalb zusätzliche Hilfen in Form von Wohngeld, Kinderzuschlag und einer Senkung der Sozialabgaben für Geringverdiener.
Scholz lobte die derzeitigen guten Lohnabschlüsse. "Die Lohnerhöhungen sorgen auch dafür, dass die Beschäftigten wieder mehr Geld in der Tasche haben", sagte er. "Experten rechnen in diesem Jahr mit einer deutlichen Steigerung: im Durchschnitt rund fünf Prozent bei den Löhnen."
Arbeit werde "auch in den kommenden Jahren gefragt sein", sagte Scholz. "Ganz im Gegenteil! Wir brauchen mehr Arbeitskräfte." Um den Flüchtlingen aus dem russischen Krieg in der Ukraine den Einstieg in die Arbeitswelt zu erleichtern, bemühe sich seine Regierung um eine Beschleunigung. Scholz betonte: "Arbeit ist mehr als eine Einkommensquelle, es geht darum, dazuzugehören, Kollegen zu haben, Anerkennung zu erfahren und Wertschätzung zu bekommen."
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Quelle: www.stern.de