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Sarg oder Urne: "Mühelos in Gelassenheit vergehen"

Professor Rupert Scheule (54) von der Universität Regensburg ist der einzige Experte in Deutschland für die Erforschung des Todes und seiner Folgen, die in der Theologie als "Perimortem-Wissenschaften" bezeichnet werden.

SymClub
14. Mai 2024
2 Minuten Lesedauer
NachrichtenBeerdigung in der ErdeTodRegensburgRegionalNachrichten InlandProfessorKrematoriumEinäscherungKohlmaier Hannes
Für Professor Rupert Scheule (54) ist die Bestattung derzeit die einzige Möglichkeit. "Hier auf dem...
Für Professor Rupert Scheule (54) ist die Bestattung derzeit die einzige Möglichkeit. "Hier auf dem Friedhof liegen alle so friedlich beieinander, was im Leben vielleicht nicht immer der Fall war.

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Ratschläge von Deutschlands einzigem Professor für Fragen zum Lebensende. - Sarg oder Urne: "Mühelos in Gelassenheit vergehen"

"Laut Professor Scheule muss man im Leben lernen zu sterben. Wenn Sie über Ihre Zukunft nachdenken, sollten Sie bedenken, dass die Zeit begrenzt ist. Worauf kommt es an, was ist wichtig?"

Hat Professor Tod Angst vor dem Tod?

"Ich fühle mich bei dem Gedanken an mein bevorstehendes Ableben nicht sehr wohl. Aber ich bin dankbar für die Erfahrungen, die ich bisher gemacht habe. Ich habe Kinder und bin beruflich erfolgreich."

Verbrennung: Die Umweltkatastrophe

Professor Scheule hat eine klare Meinung über die richtige Bestattungsart. Die Einäscherung ist heute die gängigste Praxis, aber Scheule schätzt sie aus ökologischer Sicht nicht sehr hoch ein.

"Krematorien verbrauchen viel Strom und Gas, um die hohen Temperaturen aufrechtzuerhalten, die für die Verbrennung einer Leiche erforderlich sind - 900 Grad für ein bis zwei Stunden pro Person", erklärt er. Die CO2-Bilanz ist ziemlich schlecht.

"Bei der Verbrennung von Proteinen entstehen giftige Furane, Dioxin und eine Menge Feinstaub. Obwohl die Giftstoffe herausgefiltert werden, werden sie zu Sondermüll, der in blauen Containern gelagert wird. Alles, was in der Urne zurückbleibt, ist Kalzium.

Urnennischen auf dem Dreifaltigkeitsfriedhof. Prof. Scheule kritisiert die Einäscherung:

Das Skelett zerbricht bei der "Wiederbeerdigung"

Eine relativ neue Methode ist die so genannte "Umbettung", bei der der nackte Körper in einem Aluminiumcontainer kompostiert wird (bisher nur in Schleswig-Holstein). Auch diesem Verfahren steht Scheule kritisch gegenüber.

"Die Leiche wird 40 bis 50 Tage in dem Container herumgeschüttelt. Es gibt aber eine Studie der Universität Leipzig, die besagt, dass ein komplettes Skelett mit dem Schädel erhalten bleiben kann. Die Angehörigen müssen sich darüber im Klaren sein, dass jemand die Leiche mit einem Werkzeug oder einem Hammer wieder auseinandernehmen muss."

"Ich möchte, dass mein Körper natürlich verwest"

Konventionelle Bestattung? Die Verwesung sei für viele kein angenehmer Gedanke, da Würmer beteiligt sind, so der Experte. Scheule: "Ich bevorzuge jedoch derzeit die Erdbestattung."

Und warum? "Ich bin für ein System, bei dem ich die Kontrolle über einen Prozess nach dem Tod abgeben kann und nicht auf die Technik angewiesen bin. Mein Körper soll in Ruhe verwesen können."

Demonstration der Leichenkompostierung auf dem Parkfriedhof Eichhof (Kronshagen). Prof. Scheule:

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Quelle: symclub.org

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