Potsdam: Stadt in Deutschland - Rechtsradikaler Sellner schürt Spannungen in der Nähe des Rathauses.
Der frühere Vorsitzende der Identitären Gruppe Österreichs, Martin Sellner, hat sich am Montag nach Potsdam begeben und sogar im Rathaus vorbeigeschaut. Das bestätigte eine Sprecherin des Potsdamer Rathauses am Dienstag. Sellner hatte seine Erfahrungen über verschiedene soziale Medien geteilt. "Ich habe es geschafft, ungehindert in Potsdam einzudringen und Bürgermeister Maik Schubert einen Geschenkkorb zu überreichen", so Sellner in seinem Posting. Die Stadt wollte nicht bestätigen, dass ein Geschenk überreicht worden war. Unklar war zunächst auch, ob er das Rathaus betreten hat. Potsdams Verwaltungschef ist Mike Schubert von der SPD.
Der Ausflug nach Potsdam kann als Seitenhieb im Streit um ein bundesweites Einreiseverbot für Sellner gewertet werden. Die Potsdamer Ausländerbehörde hatte im März ein bundesweites Verbot ausgesprochen. Sellner hatte dagegen geklagt, so dass das Verbot derzeit nicht vollstreckbar ist. Hintergrund der Klage der Stadt ist ein Vortrag Sellners bei einer Versammlung von Rechtsextremisten in einem Potsdamer Anwesen im November. Sellner behauptete, er habe über Massenabschiebungen gesprochen und dies als "Remigration" bezeichnet. Dabei handelt es sich um Menschen mit ausländischen Wurzeln, die das Land verlassen, einschließlich derjenigen mit deutscher Staatsbürgerschaft.
Potsdam sei dem Auftrag des Verwaltungsgerichts gefolgt, Sellner vorerst nicht an der Einreise zu hindern, sagte eine Sprecherin der Stadt am Dienstagnachmittag. "Zu einzelnen Vorgängen werden wir uns nicht weiter äußern", hieß es abschließend. Zunächst hatte der "Tagesspiegel" über den Besuch Sellners berichtet.
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Quelle: www.stern.de