Rasches Wachstum im schwedischen Online-Glücksspielsektor beobachtet
Eine kürzlich durchgeführte vierteljährliche Analyse des schwedischen Glücksspielmarktes zeigt einen bemerkenswerten Anstieg der Online-Glücksspielaktivitäten. Der Internet-Glücksspielsektor verzeichnete ein Wachstum von 13 %, während die Offline-Kasinoeinrichtungen einen Rückgang der Einnahmen um 3 % hinnehmen mussten. Die Rufe nach einer Abschaffung des schwedischen Glücksspielmonopols werden immer lauter.
Am 13. April 2017 veröffentlichte die schwedische Glücksspielbehörde, bekannt als "Lotteriinspektionen", ihre offiziellen Statistiken. Der schwedische Markt erwirtschaftete bis Ende März 2017 einen Umsatz von 5,4 Milliarden Kronen (rund 552 Millionen Euro), was einen Anstieg von 0,2 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutet. Beunruhigenderweise kamen 53 % der wachsenden Einnahmen des Online-Marktes von international lizenzierten Anbietern.
Der Aufschwung des Online-Glücksspiels in Schweden
Am bemerkenswertesten ist das schnelle Wachstum der Anbieter von Internet-Glücksspielen. Diese Unternehmen, die den schwedischen Markt bedienen, meldeten einen Umsatzsprung von 13 % auf 1,25 Milliarden Kronen (rund 128 Millionen Euro). Inländische, in Schweden regulierte Marken wie "Svenska Spel" verzeichneten dagegen einen Umsatzrückgang von 3 % auf 4,2 Milliarden Kronen (ca. 430 Millionen Euro), obwohl ihr Online-Gewinn um 6 % auf 519 Millionen Kronen (ca. 53 Millionen Euro) anstieg. Auch ATG, das für Pferderennwetten zuständige Unternehmen, verzeichnete einen Umsatz von 954 Millionen Kronen (ca. 97 Millionen Euro), wobei der Online-Markt um 10 % auf 536 Millionen Kronen (fast 55 Millionen Euro) wuchs, während die Offline-Einnahmen um 10 % auf 417 Millionen Kronen (ca. 42 Millionen Euro) sanken. Schwedens größte Lotterie, die "Svenska Postkod Lotteriet", meldete einen Umsatzanstieg von 3 %, wobei insbesondere die Online-Angebote einen Zuwachs von 23 % verzeichneten, aber immer noch einen relativ geringen Anteil ausmachen.
Die Zukunft des schwedischen Glücksspielmarktes
Bislang hat sich auf dem schwedischen Glücksspielmarkt ein Monopol durchgesetzt. Nur "Svenska Spel" ist berechtigt, Glücksspiele im Internet in Schweden anzubieten. Nicht zugelassene EU-Unternehmen können ihre Dienste auch in Schweden anbieten, was zu einem fragwürdigen rechtlichen Schwebezustand führt. Ende März 2017 empfahlen einige Branchenexperten eine Deregulierung und Öffnung des Marktes. In dem Bericht wurde eine Steuer von 18 % auf die Bruttoeinnahmen der Anbieter empfohlen, was höher ist als die 15 % in den USA, aber niedriger als die 20 % in Dänemark. Die Autoren betonen:
Bei einem Steuersatz von 18 % und einer nicht übermäßigen Regulierungslast geht die Studie von einer Regulierungsquote von 90 % auf dem Wettbewerbsmarkt aus.
Dieser Vorschlag hat sowohl bei privaten Anbietern als auch bei "Svenska Spel" und dem Pferdewettensektor Anklang gefunden. Wenn dieser Vorschlag angenommen und in ein Gesetz umgesetzt wird, könnte der schwedische Markt bereits im Januar 2019 reguliert werden. Der Gesetzesentwurf muss zunächst der Europäischen Kommission vorgelegt werden, dann Ende 2017 im Parlament abgestimmt werden und schließlich Mitte 2018 in Kraft treten, wobei etwaige Übergangsfristen für die Erlangung und Erteilung von Lizenzen berücksichtigt werden müssen.
Für Deutschland könnte diese Methode eine Blaupause für Reformen auf dem Glücksspielmarkt sein, da aufgrund des staatlichen Glücksspielmonopols ähnliche Probleme bei der Regulierung von Internetanbietern aufgetreten sind. In Schleswig-Holstein war die Liberalisierung des Glücksspielmarktes ein wichtiges Thema im Wahlkampf 2017. Positive Erfahrungen bei der Regulierung der Branche in anderen EU-Ländern könnten eine deutsche Regierung dazu motivieren, in diesem Bereich Anpassungen vorzunehmen, die zu höheren Steuereinnahmen für den Staat und strengeren Vorschriften zum Schutz der Spieler vor den Gefahren des Glücksspiels führen.
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Quelle: www.onlinecasinosdeutschland.com
