Gesellschaft

Prozess um tödlichen Autounfall: 26-Jähriger angeklagt

In Straubing muss sich ein Autofahrer wegen fahrlässiger Tötung vor Gericht verantworten, nachdem bei einem schweren Autounfall zwei junge Menschen getötet und zwei weitere verletzt wurden. Die Gerichtsverhandlung wird von emotionalen Zeugenaussagen geprägt.

SymClub
3. Mai 2024
2 Minuten Lesedauer
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Der Angeklagte befindet sich im Gerichtssaal des Landgerichts.
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Gericht - Prozess um tödlichen Autounfall: 26-Jähriger angeklagt

Fast ein Jahr ist seit dem verheerenden Ereignis im bayerischen Mitterfels vergangen, bei dem zwei Teenager ihr Leben verloren. Die Folgen des 3. Juni 2023 haben unauslöschliche Spuren im Leben der Überlebenden, ihrer Familien und des mutmaßlichen Täters hinterlassen. Ein 26-Jähriger muss sich seit einigen Tagen wegen fahrlässiger Tötung vor dem Amtsgericht Straubing verantworten. "Es tut mir aufrichtig leid", beteuerte er.

Laut Anklageschrift lenkte der Angeklagte sein Fahrzeug in angetrunkenem Zustand auf die Gegenfahrbahn, wodurch es zu einem Frontalzusammenstoß mit einem mit vier Jugendlichen besetzten Auto kam. Bei dem unglücklichen Vorfall wurden zwei Personen schwer verletzt. Der Fahrer selbst trug leichte Verletzungen davon.

Die Staatsanwaltschaft erhob auch gegen ihn Anklage wegen fahrlässiger Körperverletzung und fahrlässiger Verletzung der Verkehrssicherheit. Die Staatsanwaltschaft blieb bei ihrer Auffassung, dass er sich der möglichen Folgen seines Handelns aufgrund seines berauschten Zustands hätte bewusst sein müssen und der Zusammenstoß hätte verhindert werden können. Es stellt sich auch die Frage, ob er während der Fahrt eingeschlafen sein könnte.

Zu den Nebenklägern in diesem Fall gehören die beiden Hinterbliebenen und die Angehörigen des Verstorbenen. Die Rechtsvertreter dieser Personen beanstandeten das Vorgehen des Angeklagten, der sich erst viel später mit Briefen an die Familien der Opfer wandte. Sie bezweifelten auch die Echtheit der Briefe. Die Hinterbliebenen waren Zeugen des Prozessbeginns, und einige hatten Mühe, ihre Emotionen unter Kontrolle zu halten, und vergossen Tränen.

Die beiden Überlebenden des schrecklichen Absturzes traten in den Zeugenstand und sagten aus. Das 17-jährige Mädchen, das mit mehreren Knochenbrüchen überlebt hatte, sprach zu den Anwesenden über ihr Leben nach dem Unfall. Die junge Frau, die zuvor eine Ausbildung zur Kinderbetreuerin absolviert hatte, beklagte nun ihre Einsamkeit im Leben. Sie hatte jeden Aspekt ihres Lebens mit ihrer Zwillingsschwester geteilt, die bei dem Unfall ums Leben kam. Die raue Stimme des Mädchens brach, als sie erzählte, wie sehr sie die verspätete Anerkennung des Unfalls durch den mutmaßlichen Täter traf - es schien ihr, als ob er sich nicht um ihr Leid kümmerte.

Der andere Überlebende, ein 18-jähriger Junge, der auf dem Fahrersitz saß, erzählte von den körperlichen und seelischen Folgen des erschütternden Erlebnisses. Sein "bester Freund", einer der Passagiere, die es nicht geschafft hatten, saß neben ihm. Sie waren ein eingeschworenes Quartett gewesen.

Der Angeklagte hatte zuvor - mit spürbarer Beklemmung - die Ereignisse der verhängnisvollen Nacht aus seiner Sicht geschildert. Bevor er die Wohnung seines Freundes verließ, hatte er vier Bier getrunken. Er betonte jedoch, er habe sich nicht fahruntüchtig gefühlt. Er behauptete, sich nicht an den Vorfall erinnern zu können. Nach dem Vorfall hatte er sich in einer psychiatrischen Klinik in Behandlung begeben. Jeden Tag habe er über den Unfall und die Opfer nachgedacht, sagte er aus. Als er wieder nüchtern war, wiederholte er seinen Wunsch, alles auszulöschen, was sich in dieser Nacht ereignet hatte. "Ich habe nicht nur mein eigenes Leben zerstört, sondern auch das vieler anderer.

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Quelle: www.stern.de

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