Kein Rettungsversuch in letzter Minute - Preußens Grote übersieht sein Jubiläum.
Dennis Grote (37) freute sich über Münsters Aufstieg in die zweite Liga und war zufrieden. Doch am Ende mischten sich seine Emotionen mit Frust und Enttäuschung.
Bei seiner emotionalen Verabschiedung durch Sportdirektor Peter Niemeyer (40) vor rund 7.000 Zuschauern in der Stadthalle am Sonntagmorgen blieb Grote ruhig und versuchte, das Mikrofon zu meiden. Das hatte weniger mit Emotionen als mit Ärger zu tun.
Grote, der Preußen als seinen Heimatverein betrachtet, hatte auf einen Kurzauftritt in den Schlussminuten des letzten Spiels gegen Unterhaching (2:0) gehofft. Doch dazu kam es nicht.
Zwar war der wichtige Heimsieg gegen die Spielvereinigung bereits unter Dach und Fach, und Trainer Sascha Hildmann (52) hatte noch eine ungenutzte Auswechseloption. Doch er nutzte sie nicht.
Für Grote war es umso entmutigender, da er in dieser Begegnung sein 600. Spiel in seiner langen Profikarriere absolviert hätte. Vor 23 Jahren debütierte er in der Jugendmannschaft der Preußen.
Der gebürtige Pfälzer, der in jungen Jahren ins münsterländische Wettringen zog und sich seither mit der Region verbunden fühlt, gab ehrlich zu: "Ich hätte gerne noch einmal gegen Unterhaching gespielt. Für mich persönlich wäre es der perfekte Abschluss zweier erfolgreicher Spielzeiten gewesen, in denen wir unser Ziel, den Aufstieg in die 2. Liga, sogar noch übertroffen haben."
Er kam im Sommer 2022 von Wacker Innsbruck nach Münster, um mit seiner Erfahrung die damals viertklassigen Schwarz-Weiß-Grünen schnell wieder in die 3. Liga zu führen. Obwohl er sich in seiner zweiten Saison eine Kreuzbandverletzung zuzog, erholte er sich schnell und absolvierte drei Spiele (alle auswärts).
Obwohl sein Vertrag in Münster aufgrund dieser Verletzung und seines fortgeschrittenen Alters nicht verlängert wurde, hat Grote dafür Verständnis. Er wird stattdessen als Betreuer und Kaderplaner für die U23 (Oberliga) des VfL Bochum arbeiten, wo er zwischen 2004 und 2010 69 Mal in der Bundesliga spielte.
Der ehemalige U21-Europameister (2009/mit Manuel Neuer, Mats Hummels, Sami Khedira und Mesut Özil) erhielt von den Preußen auch ein Abschiedsspiel. Es wurde am Strand von Palma ausgetragen! In den letzten drei Tagen der Mallorca-Reise mit 22 Mannschaftskameraden wurde vor dem Ballermann im warmen Sand noch einmal kräftig gekickt.
In ausgelassener Stimmung gab es auf jeden Fall einige Drinks durch den Tag.
Auch Nicolai "Rambo" Remberg (22), ein Ex-Münsteraner, war mit dem Bundesliga-Aufsteiger von Holstein Kiel und den Jungs vom SSV Ulm, die den Aufstieg in die zweite Liga geschafft haben, dabei.
Kein Zweifel, Fußball verbindet. Zumindest größtenteils...
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Quelle: symclub.org