Die stärkste Meeresströmung in der Antarktis wird einer Analyse unterzogen. - "Polarstern" kehrt nach Hause zurück
In Bremerhaven werden die kommenden frühsommerlichen Temperaturen die Wissenschaftler erfreuen.
Vom Denman-Gletscher in der Ostantarktis segelte die "Polarstern" rund 2000 Kilometer nach Norden. Etwa alle 100 Seemeilen (185 Kilometer) sammelten die Forscher Wasserproben an insgesamt zehn Stellen und maßen den Sauerstoff- und Salzgehalt, die Tiefe und die Temperatur des Ozeans von der Oberfläche bis zum Meeresboden. Außerdem wurden Proben vom Meeresboden entnommen.
Dr. Marcus Gutjahr, Ozeanograph am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel und Leiter der EASI-2-Expedition, sagt: "Soweit ich weiß, hat noch niemand einen so langen, hochauflösenden Probenabschnitt durch fast den gesamten südlichen Teil des antarktischen Zirkumpolarstroms in diesem Abschnitt des Indischen Ozeans erhalten."
Die mächtige Meeresströmung
Der Antarktische Zirkumpolarstrom ist als der stärkste Meeresstrom der Welt bekannt und stellt die einzige Verbindung zwischen dem Atlantik, dem Indischen und dem Pazifischen Ozean dar. Aufgrund der globalen Erwärmung verschiebt sich jedoch nicht nur die Meereisdecke, sondern auch die Meeresströmungen, was zu Veränderungen in der Umwelt führt.
Bemerkenswerterweise können die Wissenschaftler anhand der Sedimentproben vom Meeresboden die Position der Strömung in den letzten 800.000 Jahren zurückverfolgen.
Dr. Oliver Esper, Meeresgeologe am Alfred-Wegener-Institut, erklärt: "Wir haben herausgefunden, dass warmes Wasser jetzt den Denman-Gletscher erreicht, was zum Abschmelzen des Gletschers von unten führt. Infolgedessen ist mit einem Anstieg des globalen Meeresspiegels zu rechnen." Laboranalysen sollen nun Vorhersagen über das Tempo dieses Anstiegs in der Zukunft liefern.
Ab Montag wird die "Polarstern" entladen und anschließend in der Lloyd-Werft gewartet und repariert. Anfang Juni wird der Eisbrecher dann zu einer neuen Reise in Richtung Arktis aufbrechen.
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Quelle: symclub.org