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Pistorius soll den Weg weisen.

Die Person hält eine Rede an einer angesehenen amerikanischen Universität. Diese Rede richtet sich jedoch auch an Deutschland und schließt die Zauderer und Pazifisten in der eigenen Partei mit ein.

SymClub
10. Mai 2024
4 Minuten Lesedauer
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Seite an Seite: Pistorius mit Verteidigungsminister Lloyd Austin, der ihn im Pentagon mit allen...
Seite an Seite: Pistorius mit Verteidigungsminister Lloyd Austin, der ihn im Pentagon mit allen militärischen Ehren empfing

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In Washington wird der Krieg ausgerufen - Pistorius soll den Weg weisen.

Vor kurzem feierte Deutschland den Tag der Befreiung, der an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 79 Jahren erinnert. Nun steht Boris Pistorius (64, SPD), Deutschlands Verteidigungsminister, vor rund 250 Studenten und Professoren an der Johns Hopkins University in Washington und verkündet:

► "Wir sind bereit, die Führung zu übernehmen."

Auf wen bezieht er sich dabei?

► Deutschlands Militär und seine politische Führung - und möglicherweise auch sich selbst.

Dies ist seine Grundsatzrede. Er macht seinen Zug! Titel: "Unerschütterlich, fähig und bereit: Deutschlands Sicherheitsrenaissance und transatlantische Verteidigung".

Eine Ansage an die Welt - und auch an seine Parteifreunde und Nostalgiker, die ihm schon lange vorwerfen, ein "Kriegstreiber" zu sein.

Es ist Pistorius' Proklamation des Konflikts.

Pistorius, der seit Monaten der beliebteste Politiker des Landes ist, verkündet:

Pistorius am Tag der Befreiung auf dem Militärfriedhof Arlington vor den Toren der Hauptstadt Washington

... die Pistorius-Doktrin:

"Ich will Deutschland, aber vor allem auch meine Partei, von den Resten der alten weltpolitischen Phantasie befreien: von der Vorstellung, dass man sich als Wirtschaftsmacht militärisch einfach raushalten kann, sich 75 Jahre nach der Staatsgründung und 35 Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer weiterhin hinter den USA verstecken kann."

Pistorius bezieht sich auf die im vergangenen Jahr veröffentlichte deutsche Sicherheitsstrategie, in der die sicherheitspolitischen Interessen Deutschlands in der Welt beschrieben werden. Es ist das erste Mal seit dem Zweiten Weltkrieg:

Der Minister: "Ein Meilenstein auf dem Weg zur sicherheitspolitischen Reife..."

Deutschland muss reifen, militärisch und als Nation, sagt der Verteidigungsminister!

► "Wir können nicht tatenlos zusehen, wie das Völkerrecht, unsere Ordnung und unsere Werte zerstört werden."

Dabei geht es ihm nicht nur um die Selbstverteidigung Deutschlands: "Das gilt weltweit."

Pistorius am Donnerstag vor der Presse in Washington: Er kündigte neue Waffenlieferungen an die Ukraine an

Konkret meint er damit "die Krisenherde in Afrika, im Nahen Osten und im indopazifischen Raum. Und das schließt die Ukraine ein."

Pistorius nennt China und Russland im gleichen Atemzug, im gleichen Satz - als gemeinsame Bedrohung.

Deutschland als Wirtschaftsmacht sollte auch eine Militärmacht sein. Nicht allein. In der NATO, in Europa, mit den USA. Aber als eine starke, führende Militärmacht!

► "Deutschland macht Verteidigung und nationale Sicherheit zu seiner obersten Priorität - und definiert gleichzeitig sein Engagement in anderen Teilen der Welt neu."

Deutsche Außenpolitik - national, europäisch, global. Nie zuvor hat die Bundeskanzlerin so klar und aggressiv gesprochen.

Und das als eine mit den USA verbündete Militärmacht!

"Kämpfen mit unerschütterlichem Engagement"

Seite an Seite: Pistorius mit Verteidigungsminister Lloyd Austin, der ihn im Pentagon mit allen militärischen Ehren empfing

Und dafür will er, wie er schon einmal gesagt hat, "die Wehrpflicht". Denn: "Wir müssen unsere militärische Bereitschaft in einem Zustand der nationalen oder kollektiven Verteidigung sicherstellen."

Nicht nur als Antwort auf die gefühlte Krisenlawine, sagt er:

►"Aber anstatt zu kapitulieren, werden Sie sehen, wie ich die Krisen und Herausforderungen, die vor uns liegen, mit unerschütterlichem Engagement bekämpfe."

►Während manche das Beste annehmen und denken, der Kreml werde schon zur Vernunft kommen, wenn wir nur geduldig abwarten, sagt er: "Verteidigungsdenken bedeutet, in Worst-Case-Szenarien zu denken."

► "Die Ära der Friedensdividende liegt hinter uns". So: "Wir werden unseren Beitrag leisten. Deutschland macht Verteidigung und nationale Sicherheit zu seiner obersten Priorität - das ist ein Novum in der deutschen Geschichte."

So wie Deutschland während des Kalten Krieges "als Frontstaat vom Westen profitiert hat", werde Deutschland nun die Ostgrenze des freien Westens gegen Moskau verteidigen: "Unser Hauptaugenmerk liegt auf der Verteidigung unserer Verbündeten an der Ostflanke der NATO."

Anwendungsbereich der Pistorius-Doktrin für Europa: "Vom hohen Norden bis zum Balkan, von der Ostsee bis zum Mittelmeer." Ansonsten: überall dort, wo unsere Interessen auf dem Spiel stehen - also weltweit.

Pistorius bei Boeing in Philadelphia in einem CH-47 Chinook-Hubschrauber, von dem Deutschland 60 Stück bestellt hat

Sein Versprechen: "Deutschland ist fähig und bereit, seine Rolle (...) in der internationalen Politik zu spielen."

Die Doktrin-Rede - der zentrale Höhepunkt von Pistorius' USA-Reise, deren Stationen nur mit dieser Rede einen Sinn ergeben:

► Besuch beim Jewish Committee (Botschaft: Wir haben aus der Geschichte gelernt) und beim UN-Generalsekretär in New York (Botschaft: Wir sind Teil der Weltgemeinschaft),

► Besuch beim Bundeswehrzulieferer Boeing in Philadelphia und beim Raketenhersteller Raytheon (Botschaft: Wir wappnen uns),

► Kranzniederlegung auf dem Arlington National- und Heldenfriedhof (Botschaft: Auch für uns sind Soldaten gestorben),

► Besuch bei seinem Amtskollegen Lloyd Austin im Pentagon (Botschaft: Wir sind auf eurer Seite).

Und dann eben diese militärpolitische Befreiungsrede am Tag nach dem Befreiungstag, an die Befreier gerichtet - vor der künftigen außenpolitischen Elite der USA in Washington.

Der Verteidigungsminister beim Jüdischen Komitee in New York

Das alles klingt ziemlich kühn. Mehr als je zuvor aus dem Kanzleramt zu hören war. Die Rede: NICHT mit dem Kanzleramt abgestimmt.

Jemand will führen. Mehr als nur Soldaten...

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    Quelle: symclub.org

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