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Parteispitze gewählt: BSW bereitet sich auf Landtagswahlen vor

Die BSW-Partei in Brandenburg will bei der kommenden Landtagswahl zum ersten Mal antreten. Der vor kurzem gegründete Landesverband kämpft gegen die Zeit, doch Umfragen deuten darauf hin, dass er auch ohne vorherige Erfahrung einen Platz im Parlament erringen kann.

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27. Mai 2024
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Robert Crumbach, Landesvorsitzender der Brandenburger Partei Bündnis Sahra Wagenknecht Brandenburg...
Robert Crumbach, Landesvorsitzender der Brandenburger Partei Bündnis Sahra Wagenknecht Brandenburg (BSW), bei einer Pressekonferenz anlässlich der Gründung des Landesverbandes Brandenburg von Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW).

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Brandenburg neu definiert: Neue Wege beschreiten - Parteispitze gewählt: BSW bereitet sich auf Landtagswahlen vor

Die aufstrebende Partei Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) rüstet sich für die in vier Monaten stattfindende Landtagswahl in Brandenburg mit Robert Crumbach an der Spitze. Der 61-Jährige, Arbeitsrichter und Ex-SPD-Mitglied, hat bei seiner Wahl zum Landesvorsitzenden in Schwedt fast 97 Prozent Zustimmung der Parteimitglieder erhalten. Zuvor war neben den drei Landesverbänden in Thüringen, Sachsen und dem Saarland auch ein Landesverband des BSW Brandenburg gegründet worden. Landesgeschäftsführer ist Stefan Roth, der zuvor für die Linkspartei tätig war.

"Wir wollen in Brandenburg durchstarten. Die Gründung des Landesverbandes ist ein weiterer Schritt, um die Partei auf Bundesebene zu etablieren", sagte die BSW-Bundesvorsitzende Amira Mohamed Ali, die an der Gründung in Schwedt teilnahm. Die Partei will den Wählerinnen und Wählern eine Alternative zu den "Ampel"-Parteien sowie zu CDU und AfD bieten. "Wir machen unser eigenes Ding und schauen nicht auf die anderen", sagte Crumbach. Vorläufige Wahlumfragen deuten darauf hin, dass die Partei die 5 %-Hürde überschreiten und auf Anhieb in den Landtag einziehen könnte.

Der BSW kann es sich nicht leisten, noch länger zu zögern: Die junge Partei, die in Brandenburg 36 Mitglieder hat, muss bis zum 5. August mindestens 2.000 Unterschriften sammeln, um zur Wahl zugelassen zu werden. Außerdem müssen sie ein Wahlprogramm und eine Landesliste mit Kandidaten für einen Landtagssitz aufstellen, was ein großes Unterfangen ist. Crumbach zeigte sich zuversichtlich, dass die Partei in der Lage sein wird, diese Aufgaben zu bewältigen. "Wir haben bereits über 1.000 Unterstützer, es wird also viele geben, die irgendwann Mitglied werden wollen", sagte er.

Wenn am selben Tag gewählt würde, käme der BSW laut einer Umfrage des Insa-Instituts für die "Märkische Allgemeine", die "Märkische Oderzeitung" und die "Lausitzer Rundschau" auf 13 Prozent der Stimmen. Crumbach bezeichnete das Ergebnis als ermutigend, warnte aber davor, sich zu sehr auf Umfragen zu verlassen.

Die Partei wolle sich auf eine Politik konzentrieren, die sich an den Bedürfnissen der Menschen orientiert, sagte Crumbach. Er ist Richter am Arbeitsgericht Brandenburg/Havel und hat sich von Juni bis Ende September beurlauben lassen, um sich um den Parteiaufbau und die Wahlvorbereitung zu kümmern. Der Landesvorstand besteht aus neun Personen, darunter drei Frauen.

Mohamed Ali, der Landesvorsitzende des BSW, erklärte, die Partei gewinne rasch an Popularität und habe Mitglieder aus allen Teilen der Gesellschaft gewonnen. Zu den wichtigsten Themen gehören Bildung, Wohnungsbau, Gesundheit und Energiepolitik. Mohamed Ali erwähnte auch die PCK-Ölraffinerie in Schwedt, über deren Zukunft noch nicht entschieden ist. "Die Friedenspolitik wird in unserem Wahlkampf eine wichtige Rolle spielen", fügte sie hinzu.

Der Landeswahlkampf des BSW in Brandenburg dürfte aufgrund der relativ jungen Partei nicht so umfangreich sein wie andere. Mohamed Ali räumte ein: "Wir können noch nicht überall Wahlkampfstände aufstellen." Die BSW wurde im Januar als Bundespartei um die ehemalige Linkspolitikerin Sahra Wagenknecht gegründet.

Brandenburgs CDU-Chef Jan Redmann zeigte sich von einer möglichen Teilnahme des BSW an der Landtagswahl unbeeindruckt. "Ich glaube, wenn sich der BSW personell und inhaltlich weiterentwickelt, werden seine Umfragewerte sinken", sagte Redmann. Er bezeichnete den BSW als Projektionsfläche für verschiedene Personen - "fast wie eine Wunschbox".

Die brandenburgische CDU hat am Samstag ihr Wahlprogramm fertiggestellt. Derweil liegen SPD und CDU laut der neuen Insa-Umfrage gleichauf auf dem dritten Platz hinter der AfD, die derzeit 25 Prozent Zustimmung erhält. Bei Neuwahlen kämen SPD und CDU auf jeweils 19% der Stimmen.

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Quelle: www.stern.de

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