Fanatismus oder Radikalismus - Organisator des islamistischen Protests unter Beobachtung; Gegenprotest wird vorbereitet.
Die islamistische Kundgebung vom vergangenen Wochenende in Hamburg sorgt immer noch für Aufregung. Für Samstag ist eine Anti-Islamisten-Demonstration organisiert worden, die von Politikern unterstützt wird. Die Kundgebung wird am Steindamm im Stadtteil St. Georg stattfinden, dem Ort, an dem eine Woche zuvor über tausend Islamisten protestiert haben.
Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank äußerte sich daraufhin deutlich zu dem Thema. Auf die Frage, ob ein Lehramtsstudent aus Hamburg weiterhin in der Stadt arbeiten werde, erklärte sie: "Menschen, die Extremismus fördern, werden niemals in den Hamburger Staatsdienst aufgenommen werden. Diese Person ist bekannt und wird deshalb nicht in Hamburg unterrichten."
Nach Angaben des Hamburger Verfassungsschutzes steht die Person in Verbindung mit der Gruppe Muslim Interaktiv, die als sichere extremistische Organisation eingestuft wird.
Der Präsident der Universität Hamburg, Hauke Heekeren, bestätigte, dass die Person an der Hochschule immatrikuliert ist. Er stellte jedoch klar, dass die Universität in keinem Zusammenhang mit persönlichen Handlungen oder Äußerungen ihrer Studenten in den sozialen Medien steht.
In Hamburg hat sich an diesem Wochenende eine Gruppe zusammengefunden, um gegen radikalen Islamismus zu demonstrieren. Der Polizei liegt eine Anmeldung für eine Versammlung mit rund 200 Teilnehmern vor, die mit dem Aufruf "Gegen Islamismus und Antisemitismus, für freiheitlich-demokratische Werte" angetreten ist. Zu den Unterstützern gehören die Kurdische Gemeinschaft Deutschland und der Säkulare Islambund.
Mehrere Politiker haben ihre Unterstützung für die Veranstaltung bekundet. Kazim Abaci von der SPD sagte: "Islamisten haben unsere Grundwerte in der Hamburger Innenstadt verletzt." Abaci war auch Mitorganisator einer großen Anti-Extremisten-Demonstration Anfang dieses Jahres, an der 180.000 Hamburger teilnahmen. Er sagte weiter: "Wir alle müssen unsere Freiheit nicht nur gegen Rechtsextremisten, sondern auch gegen Islamisten verteidigen."
Auch die CDU-Bundestagsfraktion hat ihre Zustimmung zu der Demonstration gegeben. Der Fraktionsvorsitzende, Dennis Thering, wird zu Beginn der Sitzung eine Rede halten.
Der Innenausschuss der Hamburgischen Bürgerschaft wird sich in seiner nächsten Sitzung am 6. Juni mit der Demonstration und der muslimischen Gruppe Interaktiv befassen. Die SPD-Bürgerschaftsfraktion hatte zuvor einen Antrag der CDU auf eine Sondersitzung abgelehnt.
Der innenpolitische Sprecher der SPD, Sören Schumacher, sagte zu der Demonstration am vergangenen Samstag: "Die Polizei hat sorgfältig geprüft, ob die Kundgebung verboten werden kann. Rechtlich war das nicht möglich. Nun prüft die Staatsanwaltschaft die strafrechtliche Relevanz der auf der Veranstaltung gezeigten Parolen und Transparente."
Thering von der CDU kritisierte SPD und Grüne dafür, dass sie sich weigerten, den Innenausschuss zu einer Sondersitzung einzuladen: "Das war keine friedliche Demonstration, sondern eine islamistische Machtausübung. Es ist eine Schande, dass SPD und Grüne das Thema nicht einmal in einer Sondersitzung des Innenausschusses behandeln wollen."
Auch die FDP-Bundestagsabgeordnete Anna von Treuenfels-Frowein kritisierte die rot-grünen Regierungsfraktionen dafür, dass sie "eine dringend notwendige Sitzung des Innenausschusses" blockiert hätten: "Das ist inakzeptabel und schadet dem Vertrauen in die Handlungsfähigkeit der Regierung.
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Quelle: www.stern.de