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Niewiedzial äußert sich kritisch zu einer umfangreichen Unterbringung von Flüchtlingen.

Die Berliner Integrationsbeauftragte spricht sich gegen Großunterkünfte für Flüchtlinge aus und schlägt allen Bürgermeistern vor, Tegel zu besichtigen. Außerdem äußert sie sich zu Strategien der Schulbildung.

SymClub
27. Mai 2024
2 Minuten Lesedauer
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"Passkontrolle" steht auf einem Schild im Ankunftszentrum des ehemaligen Flughafens Tegel.
"Passkontrolle" steht auf einem Schild im Ankunftszentrum des ehemaligen Flughafens Tegel.

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Die Gemeinschaft oder das soziale Umfeld - Niewiedzial äußert sich kritisch zu einer umfangreichen Unterbringung von Flüchtlingen.

Die Berliner Integrationsbeauftragte Katarina Niewiedzial missbilligt das Vorgehen des schwarz-roten Senats bei der Unterbringung von Flüchtlingen. Ähnliche Bedenken äußert sie auch zur Bildungspolitik des Berliner Senats. "Derzeit warten mehr als 2.000 neu zugewanderte Kinder und Jugendliche auf einen Schulplatz in Berlin", sagte Niewiedzial der Deutschen Presse-Agentur. "Ich halte die Entscheidung des Senats, Kinder in Flüchtlingsnotunterkünften zu beschulen, für nicht integrationsfördernd."

Niewiedzial, die seit Mai im Amt ist, sieht die Situation kritisch: "Wir haben seit geraumer Zeit eine schwere Schulkrise. Die Klassen sind zu groß, zahlreiche Schulstandorte wurden geschlossen", betonte sie. "Es fehlen rund 27.000 Schulplätze und Lehrer, um einen guten Unterricht zu ermöglichen." Die Situation sei bedauerlich, aber nicht die Schuld der Flüchtlinge, fügte sie hinzu. "Es ist ungerecht, dass gerade die Schwächsten am stärksten von der Bildungskrise betroffen sind."

Sie kritisierte das Konzept der "Willkommensklassen" und erzählte von ihren persönlichen Erfahrungen: "Als polnischstämmige Einwanderin, die in den 1990er Jahren nach Deutschland kam, wurde ich in einer Willkommensklasse unterrichtet. Schon im Alter von zwölf Jahren war ich ratlos, wie ich die Sprache in einer Klasse lernen sollte, in der alle anderen kein Deutsch sprachen." Später wechselte sie in eine Regelschule, wo sie zusammen mit anderen Zuwanderern Deutschförderunterricht hatte und alle Fächer im Tandem lernte. "Die Bildungsforschung zeigt, dass dieser Ansatz effektiver ist als der Unterricht in der Unterkunft."

Niewiedzial äußerte ihre Abneigung gegen Großunterkünfte in Berlin: "Ich bin skeptisch gegenüber dem Ausbau von Großunterkünften in Berlin. Das ist teuer und nicht integrationsfördernd." Sie verwies auf die Situation auf dem ehemaligen Flughafengelände in Tegel, auf dem 4.500 Menschen untergebracht sind. Es ist zwar für die Erstaufnahme und als Provisorium geeignet, aber für eine dauerhafte Unterbringung nicht in Frage kommend.

Niewiedzial lobt die Haltung von Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe in dieser Frage: "Sie setzt sich trotz der angespannten Situation für eine dezentrale Unterbringung von Flüchtlingen ein." Nötig seien aber auch kleinere, über die Stadt verteilte Unterkünfte, so die Senatorin. "Ich würde mir wünschen, dass alle zwölf Bezirksbürgermeister die Unterkunft in Tegel besuchen. Erst dann wird ihnen klar, dass eine dezentrale Unterbringung die beste Lösung ist."

Von allen Optionen ist die dezentrale Unterbringung die empfehlenswerteste. Sie ist eine praktikablere Option für langfristiges Wohnen, fördert die soziale Durchmischung und begünstigt die Integration. Diese Perspektive ist entscheidend für die Bewältigung der anhaltenden Krise im Berliner Bildungssystem. Die Unterstützung von Flüchtlingen sollte nicht zu Lasten des Wohlergehens und der Entwicklung der bestehenden Mitglieder der Gemeinschaft gehen.

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Quelle: www.stern.de

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