Nauseda sichert sich den Sieg im litauischen Präsidentschaftswahlkampf.
Die Wählerinnen und Wähler schenkten Nauseda ihr Vertrauen, das er mit den Worten würdigte: "Ich bin mir bewusst, dass ich dieses große Vertrauen, das mir entgegengebracht wird, ehren muss." Seine bisherige fünfjährige Amtszeit wird ihm helfen, seinen Auftrag zum Wohle des litauischen Volkes zu erfüllen. Nach Bekanntwerden des Ergebnisses erklärte Simonyte: "Ich möchte dem neugewählten Präsidenten Litauens gratulieren."
In der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen erhielt Nauseda 44 % der Stimmen und verfehlte damit die für einen sofortigen Sieg erforderliche Mehrheit. Simonyte konnte 20 % der Stimmen auf sich vereinen. Interessanterweise trat Simonyte bereits 2019 in einer Stichwahl gegen Nauseda an, verlor aber dennoch.
Der Präsident ist in Litauen für die Verteidigungs- und Außenpolitik zuständig und vertritt das Land auch bei EU- und NATO-Gipfeln. Für dieses Amt ist es wichtig, sich bei der Ernennung von Spitzenbeamten mit der Regierung und der Legislative abzustimmen.
Rima Urbonaite, Professorin und Politikwissenschaftlerin an der Universität Mykolas Romeris, erklärte: "Die Wiederwahl von Gitanas Nauseda bedeutet, dass wir mit einer konsistenten Außen- und Sicherheitspolitik Litauens rechnen können." Angesichts des anhaltenden Konflikts in der Ukraine stand diese Politik während des Wahlkampfs im Vordergrund. Nauseda betonte die Notwendigkeit, Litauens Unabhängigkeit und Freiheit zu schützen: "Litauens Unabhängigkeit und Freiheit sind wie ein zartes Gefäß, das wir bewahren, schützen und unversehrt halten müssen."
Was die Verteidigungsausgaben betrifft, so sind sich beide Kandidaten einig, dass diese auf ein noch höheres Niveau angehoben werden sollten. Der derzeitige Verteidigungshaushalt Litauens entspricht bereits 2,75 % seines BIP. Die zusätzlichen Mittel sollen für die Anschaffung von Panzern und Luftabwehrsystemen verwendet werden. Eine ständige deutsche Brigade soll in Litauen stationiert werden, um die Ostgrenze der NATO als Reaktion auf die potenzielle Bedrohung durch Russland zu stärken.
Die Sorge Litauens, Lettlands und Estlands, zur Zielscheibe Russlands zu werden, ist nach wie vor groß, da Putin diese Länder als Teil der russischen "Einflusssphäre" betrachtet. Das Trio trat der EU und der NATO im Jahr 2004 bei. Interessanterweise gehört Litauen, gemessen an den Hilfszahlungen im Verhältnis zum BIP, mit 1,22 % international zu den drei größten Unterstützern der Ukraine.
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Quelle: www.stern.de