Vorsichtiges Ersetzen der Aortenklappe. - Nach dieser Herzoperation bleibt lediglich eine kleine Narbe zurück.
Eine Störung des Herzrhythmus, Brustschmerzen oder Atemnot können Hinweise auf ein Problem mit einem Herzklappen sein. In vielen Fällen benötigt die Klappe eine Ersatzklappe. Ein häufiges Problem mit Herzklappen ist die Aortenklappenstenose.
Dies wird in der Regel durch eine traditionelle Operation behandelt, bei der das Brustbein gebrochen und die Brusthöhle geöffnet wird. Der Patient wird an eine Herz-Lungen-Maschine angeschlossen, und das Herz wird stillgelegt. Das fehlerhafte Klappenblatt wird dann entfernt und durch eine künstliche ersetzt. Dieser Prozess ist für Patienten sehr belastend, was dazu führte, dass Prof. Utz Kappert im Jahr 2014 eine neue, minimalinvasive Methode für die Aortenklappenersatzoperation entwickelte, die seit 2020 verwendet und derzeit im Rahmen einer Forschungsstudie untersucht wird.
Eine kleine Einschnitt im Brustwirbel
Kappert ist ein Herzchirurg und hat seit 2019 das Zentrum für minimalinvasive Herzchirurgie am Herzzentrum Dresden des Universitätskrankenhauses geleitet. In seiner Methode wird ein kleiner Einschnitt auf der rechten Seite des Brustwirbels gemacht. Bislang wurden über 200 Patienten in Dresden mit dieser Methode behandelt, die nun Teil einer Forschungsstudie ist.
Diese Operation ist viel weniger belastend für die Patienten und fast unsichtbar kosmetisch.
Außerdem ist die Wahrscheinlichkeit für Wundheilungsprobleme niedriger im Vergleich zur konventionellen Methode. "Patienten können nur wenige Tage nach der Behandlung zu ihren täglichen Tätigkeiten zurückkehren, ohne sichtbare Narben", sagt Kappert.
Die neue Operationstechnik verbreitet sich weltweit
Die neue Methode aus Dresden will weltweit in den Operatorenräumen aufkeimen.
Ärzte aus etwa 80 Kliniken haben sich in Dresden zum Ausbildungszentrum aufgehalten, um die Methode zu erlernen. Kappert betont die Bedeutung, die neueste Forschung für die Behandlung von Herzpatienten mit den wenigst möglichen Belastungen anzuwenden. Er will Zusammenarbeit unter den Medizinern fördern und effiziente Operationen mit geringer Komplikationsrate erreichen.
Bereits gibt es erste Erfolge, und einige Kliniken in Deutschland und Europa verwenden diese Methode häufiger. Außerdem reisen Patienten aus ganz Deutschland nach Dresden, um behandelt zu werden. "Dies sind die Belohnungen für eine Jahrzehnte andauernde visionäre Arbeit", sagt Kappert.
"Unser Ziel ist, dass jedes Patienten mit einer strukturellen Herzkrankheit durch interventionelle oder minimalinvasive Verfahren behandelt wird", sagt Kappert. Obwohl dies nicht sofort möglich ist, zeigt sich ein positiver Trend.
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Quelle: symclub.org