War er auf der Suche nach dem idealen Verbrechen? - Mit einem Podcast und einem Krimi-Dinner soll der Täter (38) ermittelt werden.
Anlässlich des Reformationstages 2023 kam Tino E. (*49) beim morgendlichen Spaziergang mit seinem Hund in Sietzsch im Saalekreis auf tragische Weise ums Leben. Der Fall um seine Ermordung wird seit April vor dem Landgericht Halle verhandelt.
In diesem Fall haben bereits Ermittler, Sachverständige, die Lebensgefährtin des Opfers und die Eltern ausgesagt. Der Fall ist jedoch nach wie vor nicht abschließend geklärt.
In einem reinen Indizienprozess fehlen der Staatsanwaltschaft Zeugen, die Tatwaffe und jegliche DNA-Spuren des Angeklagten. Mario G. weigert sich zu sprechen, und seine Verteidiger erklären, die Anschuldigungen gegen ihn seien "völlig erfunden".
Sicher ist in diesem Fall, dass das Opfer und der Angeklagte Gefühle für dieselbe Frau - Anne-Sophie - hatten. Anne-Sophie verließ Mario G. und zog mit der gemeinsamen Tochter (*9) zu Tino E. nach Sachsen-Anhalt. Ein mögliches Motiv für die Tat könnte ein Streit um das Umgangsrecht und die Absicht der Mutter gewesen sein, ihrer Tochter den Nachnamen ihres neuen Mannes zu geben.
Nach der Festnahme untersuchten Computer- und Handyforensiker die Geräte des Beschuldigten. Dabei stellten sie fest, dass Mario G. nach strafrechtlich relevanten Inhalten gesucht und den Podcast "The Perfect Murder" von Rechtsanwalt Dr. Alexander Stevens angehört hatte.
Stevens, der vor kurzem den Sänger Gil Ofarim (*41) in einem Verleumdungsprozess in Leipzig verteidigt hat, stellt in seinen Podcasts und Bühnenshows oft provokante Fragen, darunter "Gibt es den perfekten Mord wirklich?" Stevens, der Strafverteidiger und Bestsellerautor mehrerer Kriminalbücher ist, behauptet: "Wir haben tatsächlich den perfekten Mord erlebt."
Der Podcast ist in zwei Teile gegliedert. Teil eins dreht sich um die Frage des verräterischen Handys. Experten raten: "Schalten Sie es aus." Der Angeklagte Mario G. hatte an diesem Tag sein Handy zu Hause gelassen, was die Staatsanwaltschaft als Hinweis wertet.
Johann Christoph Schaar, der Verteidiger, kritisiert dieses Argument. "Wenn das Hören von Podcasts einen zum Verdächtigen macht, dann wären alle Tatort-Zuschauer Mordverdächtige."
Die Kriminalisten fanden auf den Geräten des Angeklagten gelöschte Suchanfragen, darunter"Wetter in Sietzsch" und"Sind DNA-Spuren auf Gras nachweisbar?" Die Leiche von Tino E. wurde auf dem feuchten Rasen gefunden.
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Angeklagte am Tattag von Leipzig nach Sietzsch geradelt ist und sein Handy zu Hause gelassen hat, um keine digitalen Spuren zu hinterlassen. Sie hat jedoch angeblich Beweise von mehreren Überwachungskameras, die seine Fahrradfahrt aufzeichnen.
Die Verhandlung wird am 23. Mai fortgesetzt.
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Quelle: symclub.org