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Missgeschick auf der Polizeiwache? Mutmaßliche Mörder kommen frei

Für die Angehörigen der Opfer ist es schwer zu verkraften: Angeklagte kauen lässig Kaugummi im Gerichtssaal. Florian G., 41 Jahre alt, lässt sich sogar ohne Maske fotografieren, während eine Flotte von Spitzenanwälten ihn unterstützt.

SymClub
16. Mai 2024
2 Minuten Lesedauer
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Auf der Anklagebank wegen gemeinschaftlichen Mordes vor dem Landgericht Bremen (von links): Mirco...
Auf der Anklagebank wegen gemeinschaftlichen Mordes vor dem Landgericht Bremen (von links): Mirco P., Patrick E. und Florian G.

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Prozess wegen Tötung mit kopflosem Körper. - Missgeschick auf der Polizeiwache? Mutmaßliche Mörder kommen frei

Nach einem Justizirrtum hat die Polizei offenbar einen weiteren Fehler begangen. Florian G., Patrick E. und Mirco P. im Alter von 33, 42 bzw. 46 Jahren sind wegen gemeinschaftlichen Mordes angeklagt. Dem Trio wird vorgeworfen, vor vier Jahren Marco W., einen 46-jährigen Immobilienbesitzer und Frührentner, in seinem Bremer Stadthaus brutal getötet und zerstückelt zu haben. Bis heute sind Kopf, Hände und Füße des Opfers unauffindbar.

Der Prozess gegen diese drei Angeklagten läuft seit 2022. Aufgrund eines Verfahrensfehlers bleiben sie jedoch auf freiem Fuß. Am Dienstag wurde die mündliche Beweisaufnahme fortgesetzt. Dabei kam es zu einem neuen Rückschlag: Der Richter behauptete, die Polizei habe bei der Vernehmung der Verdächtigen erhebliche Fehler gemacht.

Während Florian G. und Patrick E. schwiegen, gestand ihr Begleiter Mirco P. die Tat teilweise. Auf der Grundlage dieses Geständnisses konstruierte die Staatsanwaltschaft die Anklageschrift.

Mitte April 2020 soll es im Obergeschoss des Stadthauses zu einem Streit zwischen Marco W. und Florian G. gekommen sein. Florian G. wohnte dort mit Patrick E. in einer gemeinsamen Wohnung. Mirco P. war an diesem Tag zu Besuch.

Immobilienbesitzer und Opfer Marco W. wurde brutal und bestialisch in seinem Stadthaus ermordet

Das Opfer soll die Treppe hinuntergestürzt sein und mit einer Plastiktüte über dem Kopf erstickt sein. Der leblose Körper von Marco W. wurde dann angeblich mit einer Kettensäge in der Badewanne im Keller zerstückelt. Die Teile wurden dann an verschiedenen Stellen in Bremen vergraben. Bislang wurde nur der Torso gefunden.

Das Gericht entkräftet das Geständnis!

Dieses Teilgeständnis der Tat wurde nun für ungültig erklärt. Die Begründung: Mirco P. wurde im Oktober 2021 von der Polizei als Zeuge vernommen, nicht als Beschuldigter. Deshalb war auch kein Anwalt anwesend, obwohl er mehrfach darum gebeten hatte. Dies wird vom Richter als Täuschung gewertet. Es müssen nun andere Beweise herangezogen werden, um zu beweisen, dass die drei Angeklagten das Verbrechen begangen haben. Es bleibt abzuwarten, wie diese Beweise aussehen werden.

Die Leiche soll im Keller des Bremer Hauses zerstückelt worden sein. Zuvor soll es im Obergeschoss zu einem Streit gekommen sein

Die mutmaßlichen Mörder werden freigelassen

Florian G. und Patrick E. gingen als freie Männer aus dem Prozess und schlenderten gemütlich durch die Bremer Innenstadt. Mirco P. hingegen wurde wieder in Untersuchungshaft genommen. Ein Polizeibeamter klärte auf: "Er ist unerwartet zu den Prozesstagen erschienen und befindet sich nur aus diesem Grund in Untersuchungshaft."

Das Urteil wird am 7. Juni erwartet.

Marcos Halbschwester betrauert den Verlust ihres Bruders. Lisa-Marie Michalke kommt zu jedem Tag des Prozesses

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Quelle: symclub.org

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