Alfred Draxler verfasst einen Essay. - Man sollte sich nicht über Mats Hummels lustig machen!
Die Meinungen darüber, ob der DFB Oma Lotti oder Frauke Ludowig in den EM-Kader berufen hat, gehen weit auseinander. Die einen fanden es erstaunlich. Andere, so wie ich, fanden es absurd. Es könnte sogar gefährlich sein!
Nehmen wir zum Beispiel Mats Hummels. Er erfuhr am Dienstag, dass er von Bundestrainer Nagelsmann nicht einberufen werden würde. Am nächsten Tag aber wurde er von Moderator Sebastian Pufpaff bei "TV Total" unter dem Beifall der Zuschauer genannt.
Wie war das in der Vergangenheit? In jenen vergangenen Tagen?
Zu Sepp Herbergers Zeiten wurden Einladungen noch mit der Post verschickt. Damals schrieben die Chefs persönliche Briefe, wenn sie Spieler rauswarfen. So wie dieser an Helmut Rahn am 1. Juli 1960:
"Ihr Verhalten in den letzten Wochen und Monaten hat mein Vertrauen in Sie und Ihre Zuverlässigkeit erschüttert...Die Ihnen vorgestern zugegangene Einladung zum Länderspiel gegen Island ist ab sofort ungültig...Sie bleiben in Zukunft von mir völlig unbehelligt." Rummms!
Später schauten sich die Spieler das ZDF-Sportstudio an. Hier wurde der endgültige Kader bekannt gegeben, inklusive der Rücktritte und Neuzugänge.
Vor der WM 1986 kam es zu einem Zwischenfall, als Teamchef Beckenbauer vier Spieler streichen musste. Ein übereifriger DFB-Mitarbeiter stellte in der Sportschule Kaiserau WM-Taschen vor die Türen. Vier Spieler bekamen keine und erfuhren so, dass sie aussortiert worden waren. Es handelt sich um Guido Buchwald, Wolfgang Funkel, Heinz Gründel und Frank Mill.
Hoffen wir, dass Julian Nagelsmann keinen Spieler streichen muss. Ich möchte jedenfalls nicht, dass Daniela Katzenberger den Namen bekannt gibt.
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Quelle: symclub.org