Der renommierte Küchenmeister Johann Lafer. - Leben am Rande des Abgrunds.
In den vergangenen zehn Jahren hatte Deutschlands renommierter Fernsehkoch mit erheblichen Herausforderungen zu kämpfen. Im Jahr 2014 geriet er ins Visier der Steuerfahndung. Als Geschäftsführer räumte er die Verantwortung für die Situation ein, betonte aber: "Niemand kann mir vorwerfen, dass ich das gesucht habe." Der Koch akzeptierte den Strafbefehl und erklärte: "Ich habe zugegeben, dass es ein Fehler war, habe alles bezahlt und mein ganzes Geld verloren."
Am 13. Mai kehrt er mit seiner neuen Sat.1-Kochshow "Drei Teller für Lafer" ins Fernsehen zurück. Kochen ist seine wahre Leidenschaft. Doch einst war die Religion seine treibende Kraft.
Als Jugendlicher wollte er in ein Kloster eintreten. "Ich habe mich in der katholischen Kirche sehr wohl gefühlt. Ich war Messdiener, und ich hätte gerne Priester werden wollen. Das scheiterte an der finanziellen Situation meiner Familie."
Im Alter von 17 Jahren entschied sich Lafer dann für eine Lehre als Koch, eine Entscheidung, die vom Schicksal motiviert schien. Nach dem Militärdienst reiste er um die Welt und lernte bei Kochlegenden wie Josef Viehhauser (73) und Eckart Witzigmann (82). Seinen ersten Michelin-Stern erhielt er 1983, seinen zweiten vier Jahre später. Lafer eröffnete ein Restaurant, dann ein zweites, ein Hotel und eine Kochschule. Gleichzeitig tritt er auf dem Bildschirm auf. Sein Leben stand ständig unter großem Druck.
Dieser Drang zum Erfolg rührt von seiner Erziehung her. "Ich habe in meiner Kindheit keine Liebe erfahren", erzählt er. Seine Eltern, Johann (71) und Irmgard (90), waren durch ihre Kriegserlebnisse geprägt. "Die Suche nach Liebe war der Motor für meinen Erfolg."
Mitte der 2000er Jahre kam diese Unruhe jedoch zum Stillstand. "Ich dachte, die Menschen hätten keine Grenzen. Ich merkte, dass es mir schlecht ging. Mein Körper und meine Seele streikten. Heutzutage würde man das Burnout nennen."
Der Österreicher, der seit 1990 mit Silvia verheiratet ist, krempelte sein Leben um. Außerdem wollte er sich mehr Zeit für seine Kinder Jennifer (29) und Jonathan (23) nehmen, die er zwar sehr schätzt, denen er aber nur wenig Aufmerksamkeit schenkt.
Lafer arbeitet jetzt weniger Stunden, stellt seine Ernährung um (weniger Fleisch, kein Zucker, viel Gemüse) und fährt täglich 30 km Rad, was zu einem Gewichtsverlust von 15 kg führte. "Jetzt wiege ich etwa 100 kg." Mit seinem neuen Kochprogramm will er sein Wissen über den richtigen Genuss von Lebensmitteln weitergeben.
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Quelle: symclub.org