Könnte North Carolina kommerzielle Kasinos legalisieren? Senatsführer gibt 50% Chancen
Der Pro-Tempore des Senats von North Carolina, Phil Berger (Rockingham), ist optimistisch, was die Möglichkeit der Legalisierung kommerzieller Kasinospiele in seinem Staat angeht. Anfang dieses Jahres hat der Staat die größte Ausweitung des Glücksspiels seit der Zulassung der staatlichen Lotterie im Jahr 2005 beschlossen. Diese Glücksspielmaßnahme, House Bill 347, wurde letzten Monat von Gouverneur Roy Cooper (D) unterzeichnet.
HB347 schafft bis zu 12 Lizenzen für Online-Sportwetten mit einer einmaligen Gebühr von 1 Million Dollar und einer Erneuerungsgebühr von einer weiteren Million Dollar nach fünf Jahren. Diese lizenzierten Sportwetten müssen 18 % ihrer Bruttoeinnahmen an den Staat abführen. Außerdem dürfen acht professionelle Sportstadien und Veranstaltungsorte Sportwetten vor Ort anbieten.
Traditionell hat North Carolina eine ablehnende Haltung gegenüber kommerziellen Glücksspielen, wobei die staatliche Lotterie die einzige Ausnahme darstellt. Da die Gesetzgeber jedoch Sportwetten zulassen, glaubt Berger, dass es in Zukunft mehr Glücksspielmöglichkeiten geben könnte.
Starke Chancen für mehr Glücksspielerweiterung
Die Generalversammlung von North Carolina berät derzeit über einen Haushaltsentwurf, der die Finanzierung des Staates ab Juni 2025 regelt. Als Antwort auf Medienanfragen zu einer möglichen Ausweitung des Glücksspiels in diesem Bundesstaat gab Berger einige gute Prognosen zu diesem Thema ab.
Der Staat beherbergt drei Stammescasinos, die von zwei staatlich anerkannten Stämmen betrieben werden - Harrah's Cherokee, Harrah's Cherokee Valley River und Catawba Two Kings Casino. Diese Kasinos befinden sich im westlichen Teil des Staates.
Berger sieht die kürzliche Eröffnung von Casinos im Las Vegas-Stil im benachbarten Virginia als Grund, ähnliche Glücksspieleinrichtungen in North Carolina in Betracht zu ziehen. Caesars Entertainment hat vor kurzem ein temporäres Casino in Danville, Virginia, eröffnet, das nur wenige Meilen von der Grenze zwischen North Carolina und Virginia entfernt liegt. Der Kasinogigant gibt 650 Millionen Dollar aus, um ein dauerhaftes integriertes Kasino-Resort namens Caesars Virginia zu errichten, das Ende nächsten Jahres eröffnet werden soll.
Nach einem Besuch des Casinos in Danville teilte Berger seine Beobachtung mit, dass etwa 80 % der Fahrzeuge auf dem Parkplatz Nummernschilder aus North Carolina hatten.
Auf die Frage, ob es möglich sei, dass ein Gesetz über kommerzielle Kasinos noch in diesem Jahr verabschiedet werde, gab Berger an, die Chancen stünden "besser als 50:50".
"Das ist eine ernsthafte Diskussion", sagte er.
Ein potenzieller Verhandlungschip
Die Generalversammlung kämpft derzeit darum, einen Konsens über die Senkung der Einkommenssteuer zu finden. Der von den Republikanern kontrollierte Senat und das Repräsentantenhaus wollen beide niedrigere Steuern für die Bürger, sind sich aber uneinig darüber, wie die Finanzstrategie des Staates überarbeitet werden soll.
Berger glaubt, dass die Legalisierung kommerzieller Kasinos neue Steuereinnahmen generieren könnte, die eine Steuersenkung erleichtern würden. Er behauptet auch, dass dadurch Tausende von neuen Arbeitsplätzen geschaffen und die lokale Wirtschaftstätigkeit angekurbelt würde.
Der Abgeordnete Jason Saine (R-Lincoln) erklärte, dass es einfacher sei, Steuererleichterungen zu beschließen, wenn es eine potenzielle neue Einnahmequelle gebe. Andere argumentieren jedoch, dass Casinos schwache Menschen ausnutzen und zu weiteren gesellschaftlichen Problemen führen.
"Casinos würden all die sozialen Probleme, die mit dem Glücksspiel einhergehen, nur noch verschärfen", kommentierte John Rustin, Geschäftsführer des North Carolina Family Policy Council, einer jüdisch-christlichen Gruppe, die sich gegen kommerzielles Glücksspiel ausspricht.
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Quelle: www.casino.org
