James Packer erwägt den Verkauf von Crown.
Der wohlhabende australische Unternehmer James Packer (53) zeigt sich bereit, Crown Resorts zu verkaufen, will aber den Kaufpreis selbst bestimmen. Die US-Investmentfirma Blackstone hat einen Kaufpreis von 6,1 Milliarden USD für die Übernahme vorgeschlagen. Derzeit hat Crown Resorts mit einem Geldwäscheskandal und dem Abgang von CEO Ken Barton zu kämpfen. Welche zukünftigen Entwicklungen sind zu erwarten?
Bewertung der Transaktion im Gange
Seit März hat Blackstone sein Interesse an der Übernahme von Crown bekundet und ein Angebot in Höhe von 6,1 Mrd. USD vorgelegt. Packer, dem 37 % des australischen Glücksspielmarkt-Titans gehören, hat mitgeteilt, dass er für einen Verkauf offen ist, den Kaufpreis aber selbst festlegen will.
Die endgültige Entscheidung über den Verkauf trifft der Vorstand von Crown Resorts Ltd. Packers Privatfirma Consolidated Press Holdings (CPH) hat sich mit einem Investmentbanker von Moelis Australia zusammengetan, um die mögliche Transaktion zu prüfen. Das Unternehmen beabsichtigt, mit allen interessierten Parteien, einschließlich der Aufsichtsbehörden, über den Vorschlag zu sprechen. Blackstone - mit Sitz in New York - hält derzeit einen Anteil von 10 % an Crown. Blackstone schlug am 21. März einen Preis von fast 9,2 Dollar pro Aktie vor, was einem Wert der Packer-Aktien von etwa 2,3 Milliarden Dollar entspricht.
Die Rechtmäßigkeit des Angebots wird derzeit geprüft, da Blackstone seine frühere 10%ige Beteiligung von Melco Resorts & Entertainment Limited erworben hat. Diese Beteiligung wurde durch eine fragwürdige Aktienvereinbarung im Juni 2019 zwischen Packer und dem Melco-Gründer Lawrence Ho erworben. Dessen Vater, Stanley Ho, soll mit organisierten Verbrechersyndikaten in China zusammengearbeitet haben. Diese Allianz trug dazu bei, dass Crown zum dritten Mal die Genehmigung entzogen wurde, da die Bedingungen vorsahen, dass Crown keine Geschäfte mit Personen tätigen sollte, die mit Melco in Verbindung stehen.
Packers Drängen auf Reduktion
CPH stellt fest, dass Packer schon seit einiger Zeit seinen Anteil an Crown - der einen erheblichen Teil seines riesigen Vermögens ausmacht - reduzieren und sich schließlich selbst aus dem Unternehmen zurückziehen möchte. Es ist einigermaßen überraschend, dass CPH beschlossen hat, den potenziellen Deal mit Blackstone einer mentalen Prüfung zu unterziehen, wenn man bedenkt, dass Packer letzten Monat angekündigt hatte, er werde sich an die Entscheidung des Crown-Vorstands bezüglich der Veräußerung seiner Anteile halten.
Mehrere Faktoren könnten zu Spekulationen Anlass geben: ob Packer nun individuell mit Blackstone verhandeln wird, ob er das Gespräch der neuen CEO Helen Coonan überlässt und ob Packer Einfluss auf die Entscheidungsfindung haben wird. Die zuständige Aufsichtsbehörde ILGA (Independent Liquor & Gaming Authority) hat in letzter Zeit Druck auf Packer ausgeübt, damit er sich aus den Vorstandsentscheidungen heraushält.
Die Tatsache, dass Packer das Recht hat, über das Angebot zu entscheiden, deutet darauf hin, dass er die Kontrolle über jeden Deal behalten will. Er könnte möglicherweise alle Vereinbarungen, die er für unzureichend hält, zunichte machen. Analysten haben das Angebot von Blackstone als zu niedrig eingeschätzt, was zu einem Anstieg der Aktienkurse über den Angebotswert hinaus führte.
Crown Resorts in einer gefährlichen Lage
Eine Untersuchung der ILGA deckte Beweise für Geldwäsche bei Crown auf, was Ende Februar zum Rücktritt von CEO Ken Barton führte. Konten von Tochtergesellschaften und Kasinos in Melbourne und Perth waren in kriminelle Aktivitäten verwickelt. Damit Crown als angemessener Lizenznehmer eingestuft werden kann, fordert die ILGA eine Umstrukturierung des Managements.
Die Vorwürfe gegen Crown Resorts sind schwerwiegend: Sie beinhalten eine unzureichende Überprüfung der Geschäftspartner. Insbesondere wird eine Zusammenarbeit mit chinesischen Junket Operators-Agenturen vermutet, die mit kriminellen Organisationen in Verbindung stehen. In ihrem Abschlussbericht kritisiert die ILGA Crown für Selbstüberschätzung, unternehmerische Arroganz und nachlässige Sorgfaltspflicht.
Junket Operators rekrutieren superreiche Kunden und erleichtern deren Glücksspielreisen. Obwohl dies in Australien legal ist, dürfen sie keine Kunden aus Ländern anwerben, in denen das Glücksspiel verboten ist, wie z. B. China. Es wird behauptet, dass Crown seit 2014 mit Junket-Betreibern zusammenarbeitet, obwohl deren Verbindungen zu kriminellen Elementen bekannt sind. Australien erwägt daher ein Verbot von Junket-Partnern.
Coonan ist zwar jetzt Geschäftsführerin, steht aber unter großem Druck. Sie ist fest entschlossen, die Forderungen der ILGA nach einer Erneuerung der Management- und Führungskultur zu erfüllen. Der Vorstand hält an seiner Verpflichtung fest, bei allen ILGA-Untersuchungen uneingeschränkt zu kooperieren.
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Quelle: www.onlinecasinosdeutschland.com