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Italien: AGCOM spricht sich gegen Vermarktungsverbot für Glücksspiele aus

Die italienische Kommunikationsagentur AGCOM missbilligt nachdrücklich die italienischen Werbebeschränkungen für Glücksspiele und drängt auf eine Überarbeitung der geltenden Vorschriften.

SymClub
15. Mai 2024
3 Minuten Lesedauer
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Trotz aller Kritik hält Italiens Wirtschaftsminister Luigi Di Maio (33) an dem Werbeverbot fest.
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Italien: AGCOM spricht sich gegen Vermarktungsverbot für Glücksspiele aus

Italiens strenges Verbot der Glücksspielwerbung wurde von der italienischen Aufsichtsbehörde für den Kommunikationssektor, AGCOM, kritisiert. Das Verbot, das im vergangenen Jahr in Kraft getreten ist, ist unwirksam bei der Verhinderung von Spielsucht und schadet der Sport- und Medienbranche.

Das Verbot schadet der Serie A, der obersten italienischen Fußballliga, die aufgrund von Glücksspielpartnerschaften Millionen von Euro verliert. Damit ist sie im Vergleich zu anderen großen europäischen Ligen, die weiterhin Werbung für Glücksspiele erlauben, im Nachteil.

Das Verbot gilt für alle Arten von Glücksspielwerbung in Fernsehen, Radio, Online-Diensten und sozialen Netzwerken. Außerdem ist es Sportmannschaften untersagt, Sponsoringverträge mit Wettanbietern abzuschließen.

Laut AGCOM spüren auch die Medienunternehmen die Auswirkungen und verlieren damit eine wichtige Einnahmequelle. Die Behörde argumentiert, dass die Bestimmungen des italienischen Gesetzes nicht mit den EU-Werberichtlinien übereinstimmen, die eine begrenzte Glücksspielwerbung unter bestimmten Bedingungen zulassen.

Das Verbot wurde auch kritisiert, weil es den illegalen Glücksspielmarkt stärkt und es den Kunden erschwert, zwischen lizenzierten und nicht lizenzierten Anbietern zu unterscheiden. Dies erhöht die Risiken für den Spielerschutz und hindert neue Unternehmen am Markteintritt.

Die Glücksspielindustrie beschäftigt in Italien über 300.000 Menschen, und wenn man die Arbeitsplätze bei den betroffenen Medienunternehmen mit einbezieht, steigt die Zahl auf über eine halbe Million. Die Branche führt außerdem über 10 Milliarden Euro an Steuern an den Staat ab und erwirtschaftet 1 % des BIP des Landes.

Die AGCOM ist der Ansicht, dass das Hauptziel des Verbots, die Spielsucht zu bekämpfen, nicht erreicht wurde, da problematische Spieler trotz des Verbots Wege finden werden, um zu spielen. Auch das Problem der illegalen Spielautomaten in Bars und Wettbüros wurde durch das Verbot nicht angegangen.

Die italienische Regierung hat auf diese Kritik noch nicht reagiert. Die Zukunft des Verbots bleibt ungewiss.

Millionenverluste für die Serie A

Italiens umstrittenes Werbeverbot für Glücksspiele hat der Serie A, der höchsten italienischen Profifußballliga, einen schweren Schlag versetzt. Schätzungen zufolge verliert die Liga jährlich zwischen 100 und 150 Millionen Euro durch den Verlust von Glücksspielpartnerschaften. Damit ist die Serie A im Vergleich zu anderen großen europäischen Ligen wie der spanischen Primera Division und der englischen Premier League, in denen Werbung für Glücksspiele weiterhin erlaubt ist, stark benachteiligt.

Das drakonische Verbot

Italiens Verbot der Glücksspielwerbung, bekannt als Decreto Dignitá (Dekret der Würde), ist eine weitreichende Maßnahme, die für alle Formen der Glücksspielwerbung im italienischen Fernsehen, Radio, bei Online-Diensten und in sozialen Netzwerken gilt. Außerdem verbietet es Sportvereinen, Sponsoringverträge mit Wettanbietern abzuschließen. Ziel des Gesetzes ist es, die Spielsucht zu bekämpfen, aber seine Wirksamkeit wurde in Frage gestellt.

Medienunternehmen werden in Mitleidenschaft gezogen

Neben der Sportbranche hat Italiens Werbeverbot für Glücksspiele auch die Medienunternehmen des Landes getroffen. AGCOM, die italienische Aufsichtsbehörde für den Kommunikationssektor, erklärt, dass viele nationale Fernseh- und Radiosender durch das Verbot eine "direkte Einnahmequelle" verloren haben. Diese Sender sind auch im Vergleich zu anderen Unternehmen mit Sitz in anderen europäischen Ländern benachteiligt, die das italienische Publikum noch erreichen können.

Einhaltung der Rechtsvorschriften

Die AGCOM hat die Rechtmäßigkeit des Werbeverbots angezweifelt und sich dabei auf die EU-Richtlinie 2018/1808 berufen, die die Bestimmungen der EU-weiten Werberichtlinien regelt. Laut dieser Richtlinie ist ein vollständiges Werbeverbot für ein bestimmtes Produkt oder eine bestimmte Branche nur dann rechtskonform, wenn es "gerechtfertigt, verhältnismäßig und notwendig" ist. Die AGCOM argumentiert jedoch, dass das italienische Werbeverbot diese Kriterien nicht erfüllt.

Auswirkungen auf den illegalen Markt

Durch das Verbot der Werbung für Glücksspiele schafft das italienische Verbot ein Umfeld, in dem Problemspieler eher zu illegalen Glücksspielanbietern gehen. Dadurch wird es schwieriger, die Spieler zu schützen, da seriöse Anbieter weniger Möglichkeiten haben, Kunden durch gezielte Werbung zu locken. Außerdem werden neue Anbieter davon abgehalten, in den Markt einzutreten, was zu einem Rückgang der Zahl der Beschäftigten in der Branche führen kann, die derzeit über eine halbe Million beträgt.

Ineffektivität des Gesetzes

AGCOM behauptet, dass das Hauptziel des Verbots - die Bekämpfung der Spielsucht - nach mehr als einem Jahr seiner Umsetzung nicht erreicht wurde. Problematische Spieler können das Verbot leicht umgehen, indem sie illegale Glücksspieldienste aufsuchen. Das Gesetz hat es auch versäumt, das größere Problem der illegalen Glücksspielautomaten in Bars, Kneipen und kleineren Wettbüros zu lösen.

Die AGCOM fordert eine sofortige Aussetzung des Werbeverbots, um diese Probleme anzugehen. Die italienische Regierung hat noch nicht auf diese Bedenken reagiert.

Ein Blick auf die Zahlen

Die italienische Glücksspielindustrie hat 2018 10 Milliarden Euro an Steuern für den Staat erwirtschaftet. Außerdem machte sie 1 % des gesamten BIP des Landes aus. Mit über 300 000 Arbeitsplätzen und zusätzlichen Verlusten bei Medienunternehmen gehen die Auswirkungen des Verbots weit über die Glücksspielbetreiber hinaus.

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Quelle: www.onlinecasinosdeutschland.com

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