Kultur

Ist ein 15-Euro-Mindestlohn für alle bald Realität?

Olaf Scholz (65, SPD) schlägt in einem aktuellen Interview einen Mindestlohn von 15 Euro vor, was einer Erhöhung von 2,59 Euro gegenüber den derzeitigen 12,41 Euro entspricht. Allerdings stößt er mit diesem Vorschlag auf starken Widerstand. Wird die deutliche Erhöhung Realität werden?

SymClub
15. Mai 2024
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Der Plan der Bundeskanzlerin sorgt für Unmut bei Unternehmern. - Ist ein 15-Euro-Mindestlohn für alle bald Realität?

Der Bundeskanzler hat dem Magazin Stern offen gesagt, dass er eine Anhebung des Mindestlohns auf zunächst 14 Euro und später auf 15 Euro befürwortet. Allerdings ist er für diese Entscheidung nicht verantwortlich - eine Mindestlohnkommission hat die Aufgabe, einen Konsens zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern zur Festlegung des Mindestlohns zu finden.

Als Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (heute Chefin der Bundesagentur für Arbeit) im Jahr 2014 den Mindestlohn einführte, warnte sie davor, dass er zu "Willkür und Populismus" führen könnte.

Starke Gegenreaktion gegen die Kanzlerin

Jetzt, zehn Jahre später, beklagt der Bundeskanzler in einem Interview mit dem Stern, dass die Arbeitgeber in der Kommission auf einer geringfügigen Anpassung bestanden haben. Er sah darin einen "Tabubruch", der ihn veranlasste, sich persönlich in die Debatte einzuschalten.

Die Wirtschaftsführer sind empört! Rainer Dulger (60), Chef des BDA-Dachverbandes, wettert gegen die Kanzlerin: "Wenn Politik und Gewerkschaften weiterhin öffentlich über den Mindestlohn verhandeln, dann kann man die Mindestlohnkommission auch gleich auflösen!"

Auch Ökonomen teilen ihren Unmut:

► Holger Schäfer (55, IW Köln): "Über die angemessene Höhe des Mindestlohns kann man diskutieren, aber das geeignete Forum für diese Diskussion ist nicht die Politik, sondern die Mindestlohnkommission."

► Jan Schnellenbach (51, TU Cottbus): "Die für 2024 und 2025 vorgesehenen Lohnerhöhungen sind bereits ausreichend. Eine Anhebung auf 15 Euro wäre mehr als nur ein Inflationsausgleich."

Dies würde eine höhere finanzielle Belastung für die Unternehmen und die Möglichkeit einer Lohn-Preis-Spirale bedeuten.

Die Gewerkschaften unterstützen die Bundeskanzlerin

► Wirtschaftswissenschaftler Thorsten Schulten (56) vom gewerkschaftsnahen WSI-Institut: "Die 15 Euro, die die Kanzlerin fordert, sind nicht mehr als die Umsetzung der europäischen Mindestlohnrichtlinie."

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Quelle: symclub.org

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