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Internationaler Gerichtshof weist Nicaraguas Vorwürfe gegen Deutschland im Völkermordfall zurück.

Im Gaza-Konflikt wird Deutschland von Nicaragua beschuldigt, durch Waffenlieferungen an Israel Beihilfe zum Völkermord geleistet zu haben. Das höchste Gericht der Vereinten Nationen vertritt dagegen eine andere Sichtweise der Dinge.

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2. Mai 2024
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Außenansicht des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) in Den Haag, wo der Fall Nicaraguas...
Außenansicht des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) in Den Haag, wo der Fall Nicaraguas verhandelt wurde

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Konflikt in Gaza - Internationaler Gerichtshof weist Nicaraguas Vorwürfe gegen Deutschland im Völkermordfall zurück.

Deutschland kann auf der Grundlage des Völkerrechts weiterhin Waffen an Israel liefern: Der Internationale Gerichtshof (IGH) in Den Haag hat am Dienstag einen Antrag Nicaraguas auf Sofortmaßnahmen gegen Deutschland wegen angeblicher Beihilfe zum "Völkermord" in Gaza abgelehnt. Der vorsitzende Richter Nawaf Salam erklärte: "Das Gericht stellt fest, dass die Umstände nicht so sind, dass es von seiner Befugnis zur Anordnung vorläufiger Maßnahmen Gebrauch machen müsste."

Nicaragua forderte fünf Sofortmaßnahmen, darunter den Stopp deutscher Waffenlieferungen an Israel während des Prozesses, der mehrere Jahre dauern könnte. In dem Gerichtsverfahren wird Deutschland beschuldigt, durch Waffenlieferungen an Israel und andere Handlungen Beihilfe zum Völkermord an den Palästinensern geleistet zu haben.

Deutschland weist die Vorwürfe Nicaraguas zurück

Das Auswärtige Amt in Berlin begrüßte die Entscheidung des Gerichts. "Deutschland ist kein Teilnehmer am Nahostkonflikt - im Gegenteil: Wir setzen uns für eine Zwei-Staaten-Lösung ein", erklärte das Ministerium auf seiner Online-Plattform X. Deutschland sei der "größte Geber humanitärer Hilfe für die Palästinenser" und trage entscheidend dazu bei, dass die Hilfe die Bevölkerung in Gaza erreiche.

Das Auswärtige Amt fügte hinzu: "Wir sehen aber auch, dass der Terroranschlag vom 7. Oktober einen neuen Kreislauf des Leids ausgelöst hat, gegen den sich Israel wehren muss." Sie bezogen sich dabei auf die noch immer im Gazastreifen gefangenen Geiseln, die von Israel entführt wurden.

Neben der Forderung nach Sofortmaßnahmen sollte Deutschland auch seine Unterstützung für das UN-Hilfswerk für Palästina (UNRWA) fortsetzen. Berlin hatte seine Beiträge im Januar eingestellt, da UNRWA-Mitarbeiter verdächtigt wurden, an dem Anschlag der extremistischen muslimischen Gruppe Hamas am 7. Oktober beteiligt gewesen zu sein. Nach der Veröffentlichung eines Untersuchungsberichts über die UN-Hilfsorganisation kündigte die deutsche Regierung jedoch letzte Woche die Wiederaufnahme der Zahlungen an.

Deutschland weist die Vorwürfe Nicaraguas zurück. Laut Tania von Uslar-Gleichen, der Leiterin der Rechtsabteilung und Referentin für Völkerrecht im Auswärtigen Amt, liefert Deutschland Waffen "nur nach eingehender Prüfung, die über die Standards des Völkerrechts hinausgeht". Die Sicherheit Israels sei vor dem Hintergrund des Landes "zentral für die deutsche Außenpolitik".

Nicaragua ist ein Verbündeter von Israels größtem Rivalen, dem Iran

Nicaragua gilt als Verbündeter des Irans, der als Israels Gegenspieler in der Region gilt. Israels stärkster Verbündeter sind eigentlich die USA - doch Nicaragua wandte sich an den IGH und nicht an Deutschland, da die USA das Haager Gericht nicht anerkennen, erklärten die Anwälte Nicaraguas.

Der IGH wurde eingerichtet, um Streitigkeiten zwischen Ländern zu entscheiden. Seine Entscheidungen sind rechtlich bindend, haben aber nur begrenzte Möglichkeiten, sie durchzusetzen.

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    Quelle: www.stern.de

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