Kompetenzgerangel innerhalb der AfD verschärft sich - Höcke beantragt den Ausschluss von neun Personen aus seiner Fraktion
Zunächst verloren die rechten Aktivisten um Björn Höcke (52) ihre Kontrolle über den Kreisverband Saalfeld-Rudolstadt. Unbeeindruckt davon schlossen sie sich mit der örtlichen Wählergruppe "Alternative für den Kreis Saalfeld-Rudolstadt" (AfL) zusammen, um der großen AfD bei ihrer Kreistagskandidatur Paroli zu bieten. Um den Konflikt weiter zu verschärfen, beteiligte sich Höcke selbst mit AfL-Plakaten am Kampf gegen seine eigene Partei.
Jetzt heizt sich die Situation weiter auf!
Höcke will die verbliebenen Mitglieder der ursprünglichen AfD aus der Partei ausschließen, weil sie sich angeblich gegen ihn verschworen haben. Gegen die neun Beschuldigten wurde ein Amtsenthebungsverfahren eingeleitet.
Ein Sprecher erklärte: "Diese Personen haben die Beschlüsse der Parteigremien vorsätzlich missachtet oder umgangen." Sie hätten "eine Liste von Kandidaten eingereicht, die behaupteten, die Partei zu vertreten, ohne dass sie dazu befugt waren oder die Einreichung dieser Liste zugelassen haben". Dies "widerspricht offensichtlich der Satzung der Partei und hat der Partei schwer geschadet".
Höcke versucht, das Bild zurechtzurücken. Das ist wichtig, denn seine Anhänger haben mit dem Beitritt zur AfL direkt gegen die Bundesgeschäftsordnung verstoßen. In Artikel 2 (Mitgliedschaft), Absatz 3 heißt es eindeutig: "Die gleichzeitige Mitgliedschaft in der AfD und einer anderen Partei, politischen Vereinigung, Wählervereinigung oder deren parlamentarischen Vertretungen ist verboten, wenn ein Konkurrenzverhältnis besteht."
Es scheint, dass Höcke eine Lücke in der Satzung ausnutzt, um den Einfluss seiner Anhänger zu erhalten. Im gleichen Paragraphen heißt es weiter: "Bei einer politischen Vereinigung oder Wählervereinigung, die ausschließlich innerhalb der Grenzen eines Bundeslandes besteht, entscheidet der zuständige Landesvorstand."
Im Grunde hat Höcke die Freiheit zu bestimmen, wer als Bedrohung wahrgenommen wird und wer nicht: in Thüringen.
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Quelle: symclub.org