Rassistische Personen auf einer Party auf Sylt - Gigi D'Agostino behauptet, sein Lied werde missbraucht, weil es mit Liebe assoziiert wird.
Seit Donnerstag macht ein farbenfrohes Video in den sozialen Medien die Runde, auf dem Besucher des mondänen Sylter Ferienortes Kampen rassistische Parolen zur Melodie des beliebten Liedes "L'Amour tojours" von Gigi D'Agostino singen. Der entsetzliche Vorfall hat viele fassungslos gemacht, aber am meisten betroffen ist wohl der Schöpfer des Liedes.
Der italienische DJ und Produzent Gigi D'Agostino sprach mit dem Spiegel über seine Gefühle zu diesem Vorfall. Er sagte, sein Lied handele von "Liebe, einem schönen, starken und mächtigen Gefühl, das die Menschen verbindet". Es geht um "Liebe", fügte der gebürtige Turiner hinzu.
Shock Waves: "L'Amour tojours" wird für Hassrede benutzt
Das Wort "Liebe" scheint nicht zu den Ereignissen in dieser Geschichte zu passen. "L'Amour tojours", ein Lied, das 2001 veröffentlicht wurde, ist seither ein Hit auf den Tanzflächen. In manchen Gegenden wird eine verstörende Version des Liedes gespielt, bei der die Menge die Zeilen "Deutschland den Deutschen, Ausländer raus" mitsingt. Die bundesweite Verbreitung dieser hasserfüllten Praxis nahm ihren Lauf, nachdem ein Video von Gästen des Sylter Frühlingsfestes, das im Internet die Runde machte, für Aufsehen sorgte.
Einige der Teilnehmer des Videos müssen wegen ihrer Party-Mätzchen mit Konsequenzen rechnen. Der Mann in dem Video, der einen Nazi-Gruß zu zeigen scheint, wurde von seinem Arbeitgeber, der Serviceplan-Gruppe, entlassen. In einer Erklärung äußerte die Agentur ihre Haltung zu Rassismus: "Rassismus wird in keiner Form innerhalb des Unternehmens toleriert."
Eine Frau, die am Anfang des Videos zu sehen ist, hat ebenfalls ihren Job verloren. Es wurde bekannt, dass sie für Milena Karl, eine bekannte Influencerin mit mehr als 800.000 Followern auf Instagram, gearbeitet hat. Ich bin schockiert, verletzt und enttäuscht, dass jemand in dem Video bei mir beschäftigt war", schrieb Karl auf ihrer Insta-Seite und fügte hinzu, dass sie das Arbeitsverhältnis mit sofortiger Wirkung beendet habe, als sie von dem Video erfuhr. Karl, die selbst Migrantin und baldige Mutter ist, beklagte die Gesellschaft, die das Video repräsentiert, und sagte, dass sie ihr Kind nicht in dieser Gesellschaft großziehen möchte.
Quellen: "Spiegel", Milena Karl auf Instagram, "taz"
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Quelle: www.stern.de