Weltweit gibt es eine Knappheit an Sand. - Gefunden: Haselnussschalen, die für Bauzwecke verwendet werden
Ein bahnbrechendes Konzept hat das Potenzial, den Bausektor zu verändern und die Umwelt zu schonen. Gabriele Götz, eine 57-jährige Baubiologin und Geschäftsführerin eines Ziegelwerks mit fünf Mitarbeitern, sagt: "Wir stellen bereits in der siebten Generation Ziegel her. Mein Ziel war es, einen umweltfreundlichen Baustoff zu entwickeln, der die begrenzten Ressourcen berücksichtigt."
Erste Untersuchungen mit einer Kaffeemühle
Nach zahlreichen Versuchen stieß Götz im Internet auf eine vielversprechende Alternative: "Ich erfuhr, dass feine Partikel aus Haselnussschalen auch Sand ersetzen können." Diese Erkenntnis veranlasste sie, erste Versuche mit einer Kaffeemühle zu starten. Heute nutzt sie einen Zerkleinerer, um die Schalen zu zerkleinern. "Mit Haselnussschalen brauchen wir keinen Sand mehr", erklärt Götz. Die Haselnussschalen werden nicht nur in Gips, sondern auch in neu entwickelten Lehmbauplatten eingesetzt und dienen als Füllstoff für Hohlraumtrockenschüttungen. Außerdem werden sie in Lehmestrich eingearbeitet. Ein 25-kg-Sack kostet 15 Euro.
Für den perfekten Haselnussputz werden Lehm, Wasser und fein gemahlene Haselnussschalen mit einem Rührstab so lange vermischt, bis der Putz die gewünschte Konsistenz erreicht hat und sich leicht mit einer Kelle auftragen lässt.
Ein reichlich vorhandener, wiederverwertbarer Rohstoff mit beeindruckender Festigkeit
Die Vorteile von Haselnussschalen: Sie sind ein reichlich vorhandener, wiederverwertbarer Rohstoff mit hoher Druckfestigkeit. Götz bezieht Haselnussschalen von Frankengenuss, einem auf Haselnüsse spezialisierten Unternehmen mit Sitz in Cadolzburg. Sie bemerkt: "Wir haben die Auswirkungen der Baukrise nicht gespürt. Seit über einem Jahr setzen wir den nachwachsenden Rohstoff Haselnussschalen auf verschiedenen Baustellen ein. Wir wollen expandieren und den wachsenden Bedarf decken. Außerdem forsche ich weiter, um aus Kaffeesatz den nächsten Spachtelputz zu synthetisieren."
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Quelle: symclub.org