Nach 35 Jahren der Beförderung. - Gäher hat Vertrauen in seine preußischen Einheiten.
Er ist sich sicher: "Die Jungs werden es am Samstag schaffen - so wie wir es in der Vergangenheit geschafft haben..."
Im Saisonfinale zu Hause gegen Unterhaching (Samstag, 13.30 Uhr, live auf Magenta Sport und im WDR) will und wird Drittliga-Aufsteiger Münster mit einem Sieg den direkten Wiederaufstieg in die 2. Nachdem die erste Chance durch das enttäuschende 0:2 in Verl am vergangenen Sonntag vertan wurde, bietet sich nun eine weitere Gelegenheit.
Ulrich "Uli" Gäher (62) räumt ein: "Sicherlich ist der Druck deutlich gestiegen." Gleichzeitig hebt er aber auch einen positiven Aspekt hervor: "Trainer Sascha Hildmann und seine Mannschaft haben ihr Schicksal noch in der Hand. Drei Punkte gegen die Spielvereinigung - und sie werden ein Vereinsvermächtnis schaffen."
Er erinnert sich an die Ähnlichkeiten zu den Erfahrungen, die er und seine Mannschaftskameraden vor 35 Jahren gemacht haben, als Preußen zum letzten Mal in die Bundesliga aufstieg. Damals hätten die Adlerträger am vorletzten Aufstiegsspieltag mit einem Sieg gegen die Reinickendorfer Füchse in Berlin ihr Ziel erreichen können. Doch trotz einer Halbzeitführung reichte es am Ende nicht zum Sieg, sondern es gab eine 1:2-Niederlage.
Das letzte Spiel war gegen Duisburg. Die Mannschaft musste mindestens einen weiteren Punkt holen, um auf Kurs zu bleiben. Das gelang mit einem torlosen Unentschieden am 18. Juni 1989 vor 22.000 Zuschauern im Stadion an der Hammer Straße. Münster und der MSV stiegen daraufhin auf.
Doch es war keine friedliche Punkteteilung, wie man zunächst vermuten könnte. Im Gegenteil! Kapitän Gäher erinnert sich lebhaft: "Die hochmotivierte Duisburger Mannschaft wollte uns mit allen Mitteln einen Strich durch die Rechnung machen, so wie sie uns ein Jahr zuvor - in der gleichen Konstellation - die Party vermiesen wollte, als wir ihnen mit einem 4:1-Heimsieg gegen Hertha BSC wenige Sekunden vor dem Abpfiff versehentlich den Aufstieg vermasselt hatten."
Im Gegensatz zur heutigen Situation stand für Gäher und seine Mitspieler damals mehr auf dem Spiel. Eine Niederlage hätte für sie alle Hoffnungen zunichte gemacht. Doch das ist diesmal nicht der Fall. Gäher: "Wenn es am Samstag gegen Unterhaching nicht klappt, gibt es noch eine Playoff-Chance gegen den 3. der 2. Liga. So oder so bin ich davon überzeugt, dass Preußen Münster in der nächsten Saison in der Spitzengruppe der deutschen Vereine mitspielen wird."
Der pensionierte Stürmer, der in Ascheberg eine florierende Praxis für Physiotherapie betreibt, sieht noch mehr Gemeinsamkeiten: "Ich glaube, dass die Mannschaft von Hildmann aus mehr als nur Teamkollegen besteht. Sie sind Freunde und solide Individuen, die bereit sind, füreinander zu brennen. Das war das Geheimnis unseres vergangenen Erfolges."
Gäher lobt Trainer Hildmann: "Er hat in seinem fünften Jahr zusammen mit dem Management eine hervorragende Arbeit geleistet. Und ich bin mir sicher, dass er die notwendigen Veränderungen erkennen wird, um am Samstag gegen die Spielvereinigung zu gewinnen."
Gäher's Ratschlag: Bis dahin weitermachen wie bisher und konzentriert bleiben. Das hat auch sein ehemaliger Trainer Helmut Horsch (75) im Vorfeld der Veranstaltung getan: "Es gab ein paar Einzelgespräche mit seinen Schlüsselspielern, aber ansonsten wurden keine außergewöhnlichen Maßnahmen ergriffen. Das wäre zweifellos nachteilig gewesen."
Wenn das Spiel am Samstag angepfiffen wird, wird Gäher nicht von der Tribüne aus für den Erfolg beten. Vielmehr wird er auf Sylt vor dem Fernseher sitzen. Der Urlaub war schon lange geplant. Doch ein Triumph seiner Preußen wäre ein zusätzlicher Anreiz, sich zu erholen...
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Quelle: symclub.org