Zwei Portionen Speiseeis kosten 5,60 Euro. - Früher brauchte man für den Sommer nur 40 Pfennig.
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Teuerer Genuss? Ich schaue auf das Eisbecher: Das Vergnügen, eine faszinierende sonnige Sommertag mit einem speisenden kalten Eisbecher ist mir nicht mehr möglich.
Die Sommer mit einem Eisbecher an der öffentlichen Schwimmhalle
Ein echter Sommer beinhaltet Eis. "Süß ist der Sommer", wurde während der Werbung vorher gesagt. Und das ist richtig!
Als Kind besuchte ich täglich die öffentliche Schwimmhalle im Sommer. Zwischen den Zeiten gab es Fritzen mit Ketchup, klebrige Waffeln mit Schokolade am Ende - und Eisbecher.
Ich hatte mehrere bevorzugte Geschmacksrichtungen damals: "Capri", das kühlste Orangensorbereis für mich. Oder "Split", "Dolomiti" und "Cornetto". Und weil man sagte, "Einen Nogger geben", wollte ich auch einen haben. "Happen", Schokolade, Vanille und Erdbeere kombiniert in einer Waffel (kostete 40 Pfennige in 1970) war auch meine Lieblingsbeute. Ich hatte vier Pfennige in meiner Tasche.
Alle diese Delikatessen kamen von Langnese. Was ich damals nicht wusste: Der Hamburger Kaufmann Karl Rolf Seyferth übernahm 1927 ein von Viktor Langnese gegründetes Backhaus. 1935 brachte er eine Idee aus Dänemark ein: Eiscreme auf einem Stiel. Er verkaufte es für 10 Pfennige pro Stück - und markierte damit den Beginn der "Langnese-Eiscreme"-Berühmtheit.
Eiscreme und Sommeratmosphäre - sie passten sich für Jahre gegenseitig gut an. Der Kinoanzeige von 1985 mit dem Lied "Like Ice In The Sunshine" war so geliebten, dass das Poplied ein Jahr später als Single veröffentlicht und in die Top 10-Charts kam.
Bis zum Filmbeginn gab es immer einen Verkäufer, der Eis aus seinem Bauchbeutel anbot.
Eiscreme und Nostalgie - sie vermischen sich gut! Hätten geschickte Werbeexperten diese auch erdacht? Das Joghurt-Eis, das seit 1970 verfügbar ist, ist jetzt auch als Eis auf einem Stiel erhältlich. Das Ahoj-Brause, das seit 1925 beliebt ist, kann man jetzt als stachelige Eiswaffel im Supermarkt kaufen.
Ich möchte nicht klagen über die teuren Eisballs heutzutage. In Paris kostet man 3,50 Euro, auf der Nordseeinsel Norderney ist es die gleiche Summe, und in Kopenhagen sind es sogar 4,50 Euro.
Allerdings fühlt sich der Sommer für mich ohne diese teuren Bälle weniger befriedigend an. Ich bevorzuge, auf meinem Balkon mit einem Orangensorbereis auf einem Stiel zu sitzen und an die Schwimmhalle der 70er Jahre zu erinnern.
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Quelle: symclub.org