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Etwa 20 % der Metallhersteller erwägen, ihre Produktion in andere Länder zu verlagern.

Laut der Frühjahrsumfrage erwägen die Metallerzeuger in der nördlichen Region, einen Teil oder ihre gesamte Produktion ins Ausland zu verlagern, da die Arbeits- und Energiekosten zu hoch sind und der bürokratische Aufwand zu groß.

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2. Mai 2024
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Meinungsumfrage - Etwa 20 % der Metallhersteller erwägen, ihre Produktion in andere Länder zu verlagern.

Beunruhigende Zahlen aus der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie: Nach einer aktuellen Konjunkturumfrage der Arbeitgeberverbände plant fast ein Fünftel der Unternehmen, ihre Produktion ganz oder teilweise ins Ausland zu verlagern. Nordmetall-Präsident Folkmar Ukena sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Das ist eine der höchsten Quoten, die wir je in unseren Konjunkturumfragen ermittelt haben, und zeigt, dass die steigenden Lohn- und Energiekosten sowie die weiter wachsenden bürokratischen Hemmnisse die Unternehmen aus dem Land treiben und damit Arbeitsplätze und Wirtschaftswachstum im Norden vernichten."

An der Studie beteiligten sich 141 Unternehmen mit rund 95.000 Beschäftigten aus Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, dem nordwestlichen Niedersachsen und Bremen. Vor allem Unternehmen aus dem Automobilbau, der Luft- und Raumfahrt sowie der Gießereiindustrie ziehen diese Verlagerungen in Betracht. Der Hauptgrund dafür ist das schwierige Arbeitsumfeld. Konkret gaben 80 % der Unternehmen an, dass die Arbeitskosten untragbar hoch sind, 72 %, dass die Energiekosten zu hoch sind, und 70 %, dass der Verwaltungsaufwand zu groß ist. Darüber hinaus nannten 60 % aller norddeutschen Metall- und Elektrobetriebe den Arbeitskräftemangel als verschlechternden Wirtschaftsfaktor, während 50 % auf neue Gesetze und die internationale Politik verwiesen.

"Fast drei Viertel (71%) der Unternehmensleiter geben an, dass sich die Attraktivität des Standorts Deutschland im letzten halben Jahr weiter verschlechtert hat", so Ukena. Nur 22 Prozent der Unternehmen wollen ihre Investitionen im Vergleich zum Vorjahr erhöhen, 31 Prozent wollen sie reduzieren und 47 Prozent wollen den Status quo beibehalten. Allerdings stellten die Unternehmen einige Verbesserungen bei der Verfügbarkeit von Arbeitskräften fest. Vor anderthalb Jahren beklagten sich noch 84 % über eine schlechte oder unzureichende Verfügbarkeit, jetzt sind es nur noch 63 %. Auch die Verfügbarkeit von Auszubildenden sank von 74 % auf 63 %.

"Auch die norddeutsche Metall- und Elektroindustrie braucht dringend niedrigere Energiepreise und eine bürokratische Entlastungsoffensive", so Ukena weiter. Hier gibt es nach wie vor nur minimale Fortschritte - sei es in Brüssel, Berlin oder den norddeutschen Landeshauptstädten. Überflüssige Schriftformerfordernisse sollten abgebaut, die Digitalisierung der Ämter für die Zuwanderung von Fachkräften oder die Reduzierung des Papierkrams bei Existenzgründungen durchgesetzt werden. "Nur so können wir weiterhin eine starke Metall- und Elektroindustrie im Norden sein", sagte Ukena.

Mit diesen Forderungen mahnte Ukena auch die IG Metall. "Wer in dieser Krise am Tag der Arbeit mit dem Slogan 'Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit' auf die Straße geht, hat die wirklichen Probleme nicht verstanden. Arbeitsplätze und Wohlstand können nur durch mehr Arbeit, niedrige Lohnkosten und zusätzliche Sicherheit erhalten werden. So können wir eine De-Industrialisierung Norddeutschlands verhindern."

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Quelle: www.stern.de

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