Soziale Angelegenheiten auf dem Prüfstand. - Es haben sich weitere Personen gemeldet, die über Misshandlungen in Jugendhilfeeinrichtungen berichten.
Nach der Veröffentlichung einer Studie über einen weit verbreiteten Ausbeutungsring, in den Kinder- und Jugendschutzdienste in Deutschland verwickelt sind, haben sich weitere Ankläger gemeldet. Das Forschungsteam der Universität Hildesheim erklärt, dass nicht alle erwähnten Unterdrückungen direkt mit den Taten des Sozialpädagogen Helmut Kentler in Verbindung stehen. Auch andere Personen haben sich an die Forscher gewandt. Das Team führt derzeit Interviews und sammelt Informationen von Opfern und Zeugen, um herauszufinden, "wohin sich die Situation entwickelt".
Im Februar veröffentlichten die Wissenschaftler einen anderen Bericht über Kentlers Missbrauchsnetzwerk, der im Auftrag des Landes Berlin erstellt wurde. Kentler war der Überzeugung, dass kriminell veranlagte Männer eine bessere Betreuung bieten würden als andere Pflegeeltern, und vermittelte daher Kinder und junge Erwachsene bewusst an verurteilte Pädophile. Weitere Untersuchungen der Hildesheimer Universität ergaben, dass dieser Täterkreis über Berlin hinausreichte und Personen aus Universitäten, Forschungsinstituten, Bildungs- und Erziehungseinrichtungen sowie der evangelischen Kirche einbezog.
Die Vorfälle reichten davon, dass die Täter sexuelle Übergriffe begingen, zuließen oder in irgendeiner Form unterstützten. Anlässlich der Veröffentlichung der Ergebnisse betonte das Forschungsteam, dass der emotionale Heilungsprozess noch lange nicht abgeschlossen sei. Betroffene, die bereit sind, sich zu melden, können sich weiterhin an das Team wenden.
Berliner Jugendverwaltung plädiert für eine Aufwertung auf Bundesebene
Die Verwaltung regt eine kontinuierliche politische Aufarbeitung des Themas an. Eine Sprecherin erklärte auf Anfrage, eine umfassende bundesweite Neubewertung sei "dringend" notwendig. Auf der Sommerkonferenz der Jugend- und Familienministerinnen und -minister aus allen Bundesländern will die Berliner Behörde eine bundesweite Untersuchung vorschlagen. "Ziel ist es, den Aufarbeitungsprozess weiter voranzutreiben und der Beteiligung aller Bundesländer zuzustimmen, da nur eine bundesweite Aufarbeitung wichtige Erkenntnisse zutage fördern kann."
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Quelle: www.stern.de