Erhöhte Einkommensteuer auf Sportwetten
Das Bundesfinanzministerium in Berlin hat seinen Steuereinnahmenbericht 2016 veröffentlicht. Daraus geht hervor, dass die Einnahmen aus der Sportwettsteuer deutlich gestiegen sind. Während im Kalenderjahr 2015 rund 240 Millionen Euro eingenommen wurden, stieg dieser Betrag im vergangenen Jahr auf rund 307 Millionen. Das ist eine Steigerung von 28 Prozent innerhalb eines Jahres.
Der Deutsche Sportwettenverband (DSWV) führt mehrere Gründe für den Anstieg der Steuereinnahmen an. Zum einen werden in Jahren mit Europameisterschaften aufgrund der großen Fußballturniere tendenziell höhere Umsätze für Wettanbieter erzielt. Zum anderen trägt die zunehmende Steuerkonformität der Anbieter, die trotz fehlender Regulierung zunehmend auf dem deutschen Markt aktiv sind, dazu bei. "Mathias Dahms, Präsident des DSWV", erklärt.
Interessant ist, dass der deutsche Sportwettenmarkt weitgehend unreguliert ist. Nur ein Anbieter, ODDSET, ist in Deutschland lizenziert und berechtigt, Wetten anzubieten. Das Monopol von ODDSET ist jedoch höchst umstritten und wird in der Praxis nicht durchgesetzt. ODDSET bietet in der Regel niedrigere Quoten als seine internationalen Konkurrenten, so dass die Spieler lieber die Dienste dieser anderen Anbieter in Anspruch nehmen. Diese Anbieter sind in anderen europäischen Ländern lizenziert und nutzen die Wettbewerbsfreiheit innerhalb der EU aus.
Trotzdem lässt der deutsche Staat diese Anbieter gewähren. Seit der Einführung der aktuellen Sportwettensteuer im Jahr 2012 zahlen die Unternehmen Steuern in Höhe von 5 % der getätigten Einsätze, ohne dazu gesetzlich verpflichtet zu sein. Das Wettvolumen für 2016 wurde vom Bundesfinanzministerium mit 6,13 Milliarden Euro angegeben. Für die Kunden, die von den attraktiven Angeboten der Anbieter profitieren, ist die unklare Rechtslage nicht ersichtlich. Einige Bundesligavereine und Sportereignisse werden sogar von Wettanbietern gesponsert, ebenso wie Fernsehwerbung und viele deutschsprachige Websites. Aufgrund der rechtlichen Unklarheiten könnte der Staat mit Verboten reagieren, hat dies aber nicht getan.
Die Einnahmen aus diesen Steuerbeiträgen sind einer der Faktoren, die weitere Maßnahmen verhindern. Darüber hinaus haben mehrere Urteile des Europäischen Gerichtshofs Zweifel an den Gesetzen der Behörden zum Glücksspielmonopol aufkommen lassen. Die Bundesländer reagierten auf diese Urteile, indem sie im Jahr 2012 beschlossen, 20 Lizenzen für Sportwettenanbieter zu vergeben. Die Unternehmen hielten diese zahlenmäßige Beschränkung jedoch für willkürlich und reichten Klage ein. Die Gerichte schlossen sich ihrer Argumentation an und stellten das Verfahren ein. Seitdem hat die Popularität von Sportwetten zugenommen, aber der Staat hat keine nennenswerten Maßnahmen ergriffen. Ende letzten Jahres beschloss die Ministerpräsidentenkonferenz schließlich ein neues Vergabeverfahren für 2018, bei dem anstelle der bisherigen zahlenmäßigen Begrenzung qualitative Maßstäbe angelegt werden.
Der DSWV hält diese Änderungen für nicht ausreichend. Der Verband schlägt vor, die Steuereinnahmen aus Sportwetten künftig zweckgebunden für die Förderung des Breitensports einzusetzen. "Mathias Dahms, Präsident des DSWV", erklärt weiter: "Der Breitensport hat in der Regel keinen Zugang zu Sponsoren wie beispielsweise der Spitzen- und Profisport."
Dies verdeutlicht den erheblichen Geschwindigkeitsunterschied zwischen dem privaten und dem öffentlichen Sektor. Während die Unternehmen Rechtssicherheit und Regulierung fordern, verharrt der Staat seit Jahren auf dem Niveau von Absichtserklärungen. Der öffentliche Sektor könnte durch die Gewährung von Konzessionen und die Erhebung der Körperschaftssteuer bei den lokalen Unternehmen potenziell mehr Einnahmen erzielen. Außerdem könnten die Ziele des Glücksspielstaatsvertrags, die vor allem den Spielerschutz betreffen, durch die Zweckbindung der Einnahmen und die Durchsetzung strengerer Vorschriften für die Konzessionäre erreicht werden.
Lesen Sie auch:
- Rose empfiehlt seinen Spitzenstürmer Sesko.
- Der Staatssekretär beschäftigt sich mit Fußball.
- Batman und Johnny machen sich auf die Suche nach Mäusen.
- Rettungskräfte retten eine Person mit einer Blutverletzung am Bahnsteig
Quelle: www.onlinecasinosdeutschland.com