Handball-Drama mit Lizenzen. - Entscheiden 66 Minuten über den Abstieg des HSV in die unteren Ligen?
In der Handball-Bundesliga entwickeln sich spannende Vorgänge, da das Schicksal von HSV in den Händen der HBL-Schiedsgerichtsbarkeit liegt. Die Spekulation ist groß, mit zahlreichen Fragen, Gerüchten, Anschuldigungen und Verschwörungstheorien, die sich um die Situation ranken. Um die Verwirrung aufzuklären, haben wir einige der wichtigsten Fragen beantwortet.
Ist HSV für den Abstieg verurteilt?
Noch nicht. Das HBL-Schiedsgericht wird am 30. Mai seine endgültige Entscheidung über die Erhaltung des Erstligalizenzs für die Saison 2024/25 veröffentlichen, drei Tage vor HSVs letztem Spiel der Saison.
Wie finanziell angespannt ist HSV?
Die Lizenzkommission entdeckte eine beunruhigende Liquiditätslücke von 4,1 Millionen Euro. Dieser Betrag war unerwartet, da die HSV-Vertreter davon ausgingen, den geringeren Betrag mit vorhandenen Investoren- und Sponsorenverträgen zu decken. Zusätzlich brachten Verantwortlichkeiten aus der aktuellen Saison zusätzlichen Druck auf den Hamburger Verein.
Spielt Bergischer HC eine Rolle in dieser Affäre?
Bergischer HC, ein Ligarivale, wollte sich in den Lizenzprozess einmischen. Angst vor einer Lizenzvergabe an HSV trotz finanzieller Engpässe trieb BHC dazu, rechtliche Schritte einzuleiten. In einem Interview mit Dyn erklärte BHC-Manager Jörg Föste die Situation: "Wir dachten, dass einer der 36 Vereine sich zu sehr an das System streckte - nicht mehr und nicht weniger. Wir haben unsere Bedenken geäußert als die direkt Betroffenen. Das ist unsere Rechte als Verein und unsere Verantwortung als Management."
Ist es fair, dass HSV wegen einer 66-minütigen Zeitdifferenz abgestuft wird?
In rechtlicher Hinsicht, ja. Obwohl der Terminumfang um eine Minute oder eine Woche überschritten wurde, liegt die Bedeutung in den Handlungen beider Parteien. HSV bat einen Mitarbeiter der Hamburger Volksbank, der Lizenzkommission zu kontaktieren, genau um 12 Uhr mittags am 3. Mai. Um 11:55 Uhr morgens kontaktierte der Volksbank-Mitarbeiter einen Kommission-Mitglied und äußerte Bedauern über die Tatsache, dass er die Zuständigkeit von HSV Hamburg, diesen Betrag zu verfügen, nicht bestätigt hatte.
Kann HSV seinen Lizenz zurückerhalten?
Möglicherweise, aber nicht sicher. HSV überwies am 2. Mai 4,1 Millionen Euro von Investor Philipp J. Müller und sandte eine Überweisungsanfrage an die HBL. Allerdings benötigt die Liga mehr Gewissheit, da falsche Dokumente auch erstellt werden können. Wenn man nach der Wiederherstellung des HSV-Lizenzs fragt, antwortete die HBL: "Die Lizenz, die HSV Hamburg von der Lizenzkommission am 17.04.24, mit einem Bedingungstext über die Erteilung einer Lizenz bis zum 03.05.2024, 12 Uhr mittags, erteilt wurde, wurde nicht erfüllt. Dies hätte die Beweisaufnahme erfordert, dass der erkannte Signifikante Liquiditätsmangel durch Bankgarantien oder durch die Vorlage von Bankkonten abgedeckt wurde. HSV Hamburg hat die notwendigen Beweise nicht bis zum festgelegten Termin vorgelegt."
Wie schlecht ist HSV finanziell?
Obwohl HSV Pläne hatte, das Team bis 2025 von Schulden befreit zu haben, störte die strikte Anforderung der Lizenzkommission diese Pläne. Trotz eines Investments von 4,1 Millionen Euro von Philipp J. Müller und einer zusätzlichen Million Euro verfügt HSV über keine Schulden und einen Überschuss. Dennoch bestehen bestehende Verbindlichkeiten von fast 3 Millionen Euro aus der Aufstiegszeit zwischen 2021 und 2022 und ein Defizit von 1.754.757,79 Euro im letzten Finanzjahr.
Lebt HSV über seine Möglichkeiten hinaus?
Die finanzielle Situation von HSV ist angespannt. Die schnelle Aufstiegsphase veranlasste Ausgaben, die weit über die Möglichkeiten des Vereins lagen, während ein fehlerhafter Dachstuhl am alten Sportzentrum eine längere Schließung verursachte.
In der laufenden Finanzjahresbilanz des Jahres 2021/22 wurden 1,754.757,79 Millionen Euro Defizit erklärt. Der Verein rechtfertigte dies mit "erwarteten Investitionsbedarfen" aufgrund des schnellen Aufstiegs. Diese instabile Situation strebt eine Lizenzvergabe ohne Bedingungen an.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die finanzielle Lage von HSV angespannt ist, und die Entscheidung des HBL-Schiedsgerichts am 30. Mai über HSVs Zukunft in der Handball-Bundesliga entscheidend sein wird.
Der Artikel in der "Hamburger Abendblatt"-Zeitung gibt an, dass die Ausgaben für die aktuelle Saison 5,8 Millionen Euro betragen. Dies umfasst 3,1 Millionen Euro für das Team und die Trainer, vergleichbar mit Vereinen wie Wetzlar, Lemgo oder BHC. Bekannte Spieler wie Torwart Jogi Bitter (41) und Torschütze Casper U. Mortensen (34) nahmen Lohnereduzierungen in Kauf, um nach HSV zu kommen und näher an ihren Heimatländern zu sein. Zusätzlich wurden 1,1 Millionen Euro für Spielbetrieb ausgegeben, um Hallmieten und andere Kosten zu decken.
Gibt es Personalaustausch?
Spannungen steigen hinter den Kulissen, da Präsident und Aktionär Marc Evermann Martin Schwalb trotz der Bezeichnung der Aufsichtsrat als übertriebenen Beratervertrag behalten wollte. Berichte sprechen von einer Bezahlung von rund 200.000 Euro jährlich. Sein Vertrag war inaktiv über ein Jahr und wird nun beendet. Es gibt Gerüchte, dass Investor Müller seine finanzielle Unterstützung für HSV an eine verbesserte Effizienz des Vereins knüpfen könnte, ohne Schwalb.
Frecke, der Geschäftsführer, wird auch kritisiert. Innerhalb des Vereins wird oft gefragt, warum Schatzmeister Stephan Harzer nicht früher über die schlechte wirtschaftliche Lage warnte.
Wenn HSV keine Lizenz bekommt, wären die 40 Mitarbeiter (d.h. Spieler, Trainer und Büroangestellte) arbeitslos. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass HSV in der 2. Liga spielen würden, während der 17. platzierte BHC und der 17. platzierte Vinnhorst verschont wären. Um weiterzumachen, hat Hamburg eine Lizenzantragstellung für die 3. Liga eingereicht; allerdings könnten sie auch in die 4. Liga gehen, wenn ihr Zweitmannschaft aktiv ist.
Es ist nahezu sicher, dass Bergischer HC gegen HSV klagen wird, da ihre historische Beispiele in 2014, als der Vorgängerverein eine Lizenz in der dritten Berufung erhielt. Balingen war ebenfalls abgestiegen und nahm rechtliche Schritte. Sie waren erfolgreich in ihrem Vorhaben, so dass die HBL mit 19 Mannschaften in der folgenden Saison gespielt wurde. Daher spekulieren mehrere Fans, dass eine ähnliche Situation erneut aufkommen könnte.
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Quelle: symclub.org