Zu Beginn der Nachsaison - Ein umstrittener Spieler wird zum Publikumsliebling.
Nach seinem wenig schmeichelhaften Abgang während des Hamburg-Spiels waren die Alba-Fans empört. Er spuckte auf den Boden und machte eine demütigende Geste mit den Fingern - sicher nicht typisch für Alba-Spieler.
Die Enttäuschung und Wut über seine drei Disqualifikationen und vor allem über sein Verhalten danach war bei den Berliner Anhängern überwältigend. Ihre Geduld war auf eine harte Probe gestellt worden.
Auch in der deutschen Basketball-Gemeinde wurde Koumadjes Entlassung erwartet.
Doch innerhalb von Alba gab es lange Debatten. Zwar waren sich alle einig, dass dieses Verhalten nicht zu billigen sei, doch Koumadjes Handeln wurde im Lichte seines lobenswerten Verhaltens während seiner dreijährigen Amtszeit bei Alba gesehen. "Koumadje ist kein schlechter Spieler", sagte ein Mannschaftskamerad.
Die Tatsache, dass man ohne ihn im Finale der Basketball Bundesliga (BBL) gegen die Bayern nicht bestehen konnte, und seine imposante Präsenz (2,21 Meter) unter dem Korb bei der Auseinandersetzung mit dem ehemaligen NBA-Spieler Serge Ibaka spielten bei der Entscheidung, an Koumadje festzuhalten, eine wichtige Rolle.
Auch die Fans akzeptierten diese Entscheidung. Das zeigte sich beim überraschenden Heimsieg gegen die Bayern (59:53). Als Koumadje im zweiten Viertel für Yanni Wetzell eingewechselt wurde, erntete er viel Beifall von den Zuschauern.
Der zwiespältige Alba-Spieler wusste diese Geste zu schätzen: "Das war ein tolles Gefühl. Es hat mir sehr gut getan, nachdem ich so lange zugeschaut habe."
Es scheint, dass die Alba-Fans die Angelegenheit hinter sich gelassen haben und Koumadje verzeihen.
Allerdings könnte er außerhalb Berlins auf mehr Widerstand stoßen. Dort dürfte er immer noch eine umstrittene Figur sein. Darauf ist Koumadje vorbereitet: "Für die gegnerischen Fans bin ich immer noch eine umstrittene Figur. Aber das kann ich ignorieren. Inzwischen scheint die Verehrung der Alba-Fans für mich wieder da zu sein. Wärme habe ich von ihnen nur erfahren, wenn ich auf dem Platz stand."
Interessanterweise wurde Alba-Urgestein Niels Giffey, der nach einem enttäuschenden Engagement bei Zalgiris Kaunas in Litauen 2022 zum FC Bayern wechselte, nur wenige Augenblicke nach seiner Einwechslung ausgepfiffen. Seinen Wechsel zum Erzrivalen hatte man ihm noch nicht verziehen.
Am 17. Mai treffen Alba und Koumadje im Viertelfinale auf Vizemeister Bonn. Das Spiel beginnt um 18:30 Uhr in der Berliner Uber-Arena (verfügbar auf Dyn).
Lesen Sie auch:
- Ein 27-jähriger Neonazi plante Anschläge auf Juden, Muslime und Mitglieder der Grünen Partei.
- Am Ende der Saison stehen für Tuchel große Herausforderungen an.
- Autofahrer in Nordrhein-Westfalen müssen beim Tanken im Ausland einige Aspekte beachten.
- Larsson sitzt bei der Eintracht nur auf der Bank, weil er...
Quelle: symclub.org