Überraschung bei den Wahlen in Thüringen - Ein Neonazi könnte ein lokaler Regierungsbeamter werden.
Der Mitglied der rechtsextremen Allianz Bündnis Zukunft Hildburghausen (BHZ) erreichte den zweiten Platz mit einem Anteil von 24,9%, was ihm einen Platz im Stichwahlkampf gegen Sven Gregor von den Freiwählern (42,4%) einbringen könnte. Sollte er erfolgreich sein, würde er der erste offizielle Nazi-Landrat werden!
Wer ist Tommy Frenck?
Dieser Mann, geboren in Thüringen, war früher der Vorsitzende der NPD in der Region. Seit 2009 vertritt er die BHZ im Gemeinderat. Er erlangte nationale Aufmerksamkeit, als er neonazistische Konzerte mit dem Titel "Rock gegen fremde Einwanderung" organisierte. Auf seinem Hals trägt er ein großes Tattoo, das "Aryan" schreibt.
Seit 2015 betreibt Frenck das Goldene Löwen-Gasthaus in Kloster Veßra (300 Einwohner), ein beliebtes Ziel für Extremisten aus ganz Deutschland, laut Verfassungsschutz. Das Gasthaus ist mit bedeutenden Nazi-Symbolen geschmückt.
Der Schnitzelburger kostet 18,88 Euro, während der Schnitzel "Feuersturm" 16,88 Euro kostet. In rechtsextremen Kreisen steht die Zahl 88 für den Nazi-Grüß. Der Titel seines Kochbuches heißt "Die 88 besten Fleischgerichte aus dem Reich".
Frenck verkauft auch verschiedene Nazi-Accessoires auf seiner Website druck18 (18 steht für Adolf Hitler). Ein Beispiel seiner Produkte ist ein T-Shirt mit dem Slogan "Tradition schlägt jeden Trend" neben einem Mann in einer SA-Uniform. Sein Autobiographie "In einer freien Demokratie leben?" ist ebenfalls auf derselben Seite erhältlich.
Strafverfahren
Frenck ist nicht auf offensiven Äußerungen beschränkt; er soll einst jemanden mit einem Bierflaschenhals verletzt haben, was zu einer Verurteilung wegen gefährlicher Körperverletzung geführt hat. Steuerhinterziehung ist ebenfalls in seinem Strafregister vermerkt.
Eine einfachere Biographie von Frenck findet sich im Thüringer Verfassungsschutzbericht von 2022. Er wurde dort als "rechter Extremist" klassifiziert. Über die Jahre hat sich die BHZ zu "der primäre neo-Nazi-Gruppe im Hildburghausen-Kreis" entwickelt. Frenck beschreibt sich hingegen als "regionaler Politiker, Unternehmer, Gasthausbesitzer und Wohltäter".
Einfach gesagt, Frenck präsentiert ein bescheidenes Selbstbild, aber er würde lieber heute den nationalsozialistischen Reich wiederherstellen als morgen.
Die Kontroverse um seine Kandidatur vor der Wahl löste Kritik aus. Dennoch sahen der Wahlorganisator und zwei CDU-Vertreter keine Probleme mit Frencks Kandidatur. Allerdings besagt das Thüringer Kommunalwahlgesetz, dass ein Kandidat nicht zum Landrat werden darf, wenn er nicht versichert, dass er stets im Interesse der frei demokratischen Grundordnung nach der Grundgesetz und der Landesverfassung handeln wird.
Dieses Gesetz soll potenzielle Nazi-Sympathisanten von solchen Positionen fernhalten. Doch einige gewählte Politiker scheinen diesen Vorschrift nicht beachtet zu haben.
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Quelle: symclub.org