Prominente Person ohne festen Wohnsitz - Ein Engel begleitet Martin auf seinem letzten Weg.
Vor vierzehn Tagen endete ein Weg abrupt. Eine Gruppe Jugendlicher stieß auf den Obdachlosen Martin H. Leider schlug ein 17-jähriger Täter zu und verletzte ihn schwer. Martin H. wandte sich an die Behörden und erstattete noch in der Nacht des Übergriffs Anzeige. Da er jedoch keine medizinische Hilfe in Anspruch nehmen wollte, ließ die Polizei ihn gehen.
Am nächsten Tag wurde Martin H. in kritischem Zustand im Foyer eines Geldinstituts in Immenstadt, Bayern, aufgefunden. Das medizinische Personal versuchte unermüdlich, das Unvermeidliche abzuwenden, aber es gelang nicht, denn der 53-Jährige erlag einer tödlichen Hirnblutung. Der Hauptverdächtige wurde festgenommen und befindet sich wegen des Verdachts auf Totschlag in Untersuchungshaft.
Vor einer Woche trat Martin H. in Sonthofen im Allgäu seine letzte Reise an. Hier hatte er seine Anfänge, geboren vor einem halben Jahrhundert. Hier hatte er seine Kindheit und Jugend verbracht, bekannt für sein Fußballtalent und sein Können als Fliesenleger. Seine Altersgenossen bescheinigten ihm, dass er sein Handwerk beherrschte. Doch eines Tages erschütterte Martin H. die bestehende Ordnung. "Er war ein unbändiger Geist", erinnerten sich frühere Weggefährten.
Das Leben auf der Straße
Von da an lebte Martin H. ein bescheidenes Leben auf der Straße. Die letzten sieben Jahre lebte er in Berlin und ließ sich auf einer Verkehrsinsel am Mehringdamm nieder. Er entdeckte seine künstlerische Ader und bastelte aus scheinbar wertlosem Müll kunstvolle Werke. Eine RTL-Dokumentation gab erneut Einblicke in sein Leben auf der Straße.
Ende Februar schlug Martin H. einen neuen Weg ein und kehrte nach Immenstadt zurück. Es dauerte nicht lange, bis er die Herzen der Einheimischen erwärmte. Die Menschen versammelten sich um seine Parkbank und unterhielten sich lange mit ihm.
Letzte Ruhestätte in Sonthofen
Gestern beendete Martin H. seine irdische Reise auf dem Friedhof in Sonthofen, Landkreis Allgäu. In einer herzlichen Zeremonie trugen Freunde und Angehörige unter den Klängen von "My Way" seine Urne liebevoll zu ihrer letzten Ruhestätte. Sie legten einen Engel aus Keramik auf das Grab, um Martin in sein neues Leben zu begleiten.
Quelle: Originaltext: https://www.bayerische-zeitung.de/allgaeu/sonthofen/1161076643-53-jahre-im-kern-und-nichts-dabei.html
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Quelle: symclub.org